Gemeinsam mit Eva Weiß (BUWOG), Christoph Reschke (Hines), Timm Sassen (Greyfield) und Christoph Thumm (MPC Capital) und über 330 ZuschauerInnen diskutierten wir am 21.11.2023 intensiv Ideen & Lösungsansätze für den Wohnungsbau. Dabei stellten unsere Experten vorab die 11 Thesen vor:

  • Subventionierung der Zinsen für neue Wohnungen:

Um den Wohnungsbau zu fördern, sollten Zinsen für Kredite, die für den Bau neuer Wohnungen aufgenommen werden, subventioniert werden. Dies würde die Finanzierungskosten für Bauherren senken und den Anreiz erhöhen, mehr Wohnraum zu schaffen.

  • Typenbaugenehmigungen ermöglichen

Die Einführung von Typenbaugenehmigungen, bei denen ein einmal genehmigter Gebäudetyp an verschiedenen Standorten ohne erneute umfangreiche Prüfungen gebaut werden kann, würde den Genehmigungsprozess erheblich beschleunigen und vereinfachen.

  • Vereinfachung von Bauteilzulassungen

Insbesondere für umweltfreundliche und nachhaltige Baumaterialien bei Holz- oder Holzhybridbau sollte die Zulassung vereinfacht werden, um den Bau von umweltfreundlichen und nachhaltigen Gebäuden zu erleichtern.

  • Verkürzung der Genehmigungsverfahren

Eine Vorgabe, die festlegt, dass eine Baugenehmigung automatisch als erteilt gilt, wenn innerhalb von drei Monaten keine Entscheidung getroffen wird (sogenannte "3-Monatsfiktion"), könnte die Genehmigungsprozesse erheblich beschleunigen.

  • Einführung des Gebäudetyps E für experimentelles und einfacheres Bauen

Dies würde innovative und kostengünstigere Bauweisen fördern, indem weniger strenge Anforderungen für experimentelle Bauvorhaben festgelegt werden.

  • Vereinfachung der Regulatorik für die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum

Es sollten vereinfachte Regeln für die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum gelten, einschließlich einer Umkehr der Beweislast im Baurecht mit weniger strengen Anforderungen
wie z.B. Nordausrichtung, Schallschutz.

  • Anpassung des §34 BauGB für mehr Baurecht – Art und Maß der baulichen Nutzung

Eine Änderung dieses Paragrafen könnte den Städten und Gemeinden ermöglichen, bei bestimmten Projekten, die neue Wohnraum schaffen z.B. 25 % mehr Baurecht zu gewähren, insbesondere für Aufstockungen und Verdichtungen.

  • Bessere Nutzung von Flächen in der Stadt

Die Umnutzung von Gewerbeflächen zu Wohnzwecken sollte erleichtert werden, um den vorhandenen Raum in Städten effizienter zu nutzen.

  • Förderung der Nutzungsflexibilität im Neubau

Neubauten sollten so konzipiert werden, dass sie flexibel sowohl als Büro- als auch als Wohnflächen genutzt werden können, ohne dass dafür eine separate Genehmigung erforderlich ist. Flexible Grundrisse sollten beim Umbau keine Genehmigung erfordern.

  • Effizienzsteigerung durch seriellen Wohnungsbau

Mit seriellen Bautechniken, bei denen standardisierte, modulare Bauelemente in Massenproduktion hergestellt werden, können die Baukosten erheblich reduzieren und die Bauzeiten verkürzen.

  • Einführung einer Sonderabschreibung für den Wohnungsbau

Eine Sonderabschreibung für Investitionen in den Bau neuer Wohnungen. Diese steuerliche Vergünstigung würde Investoren und Bauherren einen Anreiz bieten, in den Wohnungsbau zu investieren

 

Die Live Abstimmung mit über 100 Rückmeldungen ergab folgende Priorisierung durch unsere ZuschauerInnen:

Wir freuen uns Sie bei unserer nächsten Wohnungsbau Veranstaltung begrüßen zu dürfen:

30.11. mit Benjamin Schrödl (PwC), Robert Wall (Goldbeck), Thomas Doll (Treucon) & Einar Skjerven (Skjerven Group), : Wie schaffen wir es jetzt in Deutschland einen Wohnungsbauboom auszulösen?