Die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) und der New Yorker Signature Bank kommt für Immobilienbranche zur Unzeit. Gerade geht die Sorge um, dass Kredite für Büro- und Gewerbeimmobilien in USA zum nächsten großen Problem werden.

Auch auf dem europäischen Markt geraten die Geldhäuser unter Druck. Die Ratingagentur Scope warnte beispielsweise, dass ein Drittel der verbrieften Gewerbeimmobilienkredite in Europa, die im Laufe dieses oder des nächsten Jahres auslaufen werden, große Refinanzierungsrisiken aufweisen.

Allianz-Tochter Pimco in USA betroffen

Pimco hatte im Jahr 2021 Columbia Property Trust übernommen, eine Immobiliengesellschaft, die 18 Bürogebäude in großen Städten wie New York, San Francisco und Washington, D.C. besitzt. Die Übernahme wurde damals mit 3,9 Milliarden Dollar bewertet. Pimco hatte historisch niedriger Zinsen genutzt und auf eine Erholung auf dem Büromarkt gesetzt. Jetzt kann die Columbia Property Trust Schulden von über 1,7 Milliarden US-Dollar, die mit sieben Gebäuden besichert sind, nicht mehr bedienen, was aktuell einer der größten Ausfälle im Büroimmobilienbereich darstellt.

Die Krise ist in Europa schon angekommen

In einem der auffälligsten Beispiele für einen Kreditausfall in der privaten Immobilienbranche in diesem Jahr wurde ein verbrieftes Darlehen, das Immobilien des US-Managers Blackstone in Finnland finanzierte. Das Darlehen hatte im Dezember 2022 einen ausstehenden Restbetrag von 297,1 Millionen Euro, als die Ratingagentur Fitch die Schuldverschreibungen herabstufte. Bei den Immobilien handelte es sich um finnische Bürogebäude aus den 1980er-Jahren, die in Vororten großer Städte lagen und als Sicherheit dienten. Diese Art von Immobilien hat derzeit in Europa mit starken Preisabschlägen zu kämpfen, da sie aufgrund ihrer Lage und ihres energetischen Zustands weniger gefragt sind. In dem von Blackstone betroffenen Teilportfolio standen zuletzt 40 Prozent der Fläche leer.

Resizing or Right-Sizing und dazu steigende Zinsen

Den Unternehmen gelingt es nicht, ihre Mitarbeiter zurück ins Büro zu holen. In der Regel sind nicht mehr als 40 % der Mitarbeiter in der Spitze im Büro. Dies wird mittelfristig dazu führen, das Unternehmen den Flächenbedarf anpassen und um ca. 30 % - 50 % reduzieren. Dies wird in Zukunft zu erheblichen Leerstand führen und das Marktumfeld weiter verschärfen. Aktuell haben Bürogebäude sowohl in den USA als auch in Europa in den vergangenen Monaten bereits 25 Prozent an Wert verloren. Mit weiter steigenden Zinsen wird sich die Wertverlust weiter verschärfen.