Corporate Real Estate
TU Darmstadt & EY Real Estate CREM Studie – Was bedeutet das für Corporate Real Estate?
Mittwoch, 5. Februar 2025 | Online Event
CREM 2025: Aktuelle Situation und Zukunftsperspektiven deutscher Corporates
Remote Work und neue Arbeitskonzepte erfordern eine umfassende Neuorganisation und Neugestaltung des physischen Arbeitsplatzes. Insbesondere das Büro, das traditionell als zentraler Ort der Leistungserbringung fungiert, steht durch den Trend zum „Work from Anywhere“ in Konkurrenz mit dem Zuhause sowie sogenannten „Dritten Orten“ wie Cafés oder Coworking-Spaces. Dadurch werden die bisherigen Funktionen des Büros grundlegend hinterfragt. Gleichzeitig ist es notwendig, den digitalen Raum, der diese hybriden Arbeitsformen ermöglicht, in die neuen Strukturen einzubinden.
Unternehmensimmobilien, die als Betriebsmittel im Leistungserstellungsprozess dienen, müssen sich diesen Veränderungen anpassen und stellen das Corporate Real Estate Management (CREM) vor immer größere Herausforderungen. Zudem wirken sich die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten sowie der zunehmende Wettbewerbs- und Kostendruck nicht nur direkt auf das Kerngeschäft aus, sondern beeinflussen auch indirekt Immobilien als Arbeitsorte. Dies betrifft insbesondere die strategische Rolle und Positionierung des CREM innerhalb von Unternehmen.
Gemeinsam analysieren wir:
- Was sind die primären Herausforderungen im Corporate Real Estate Management derzeit?
- Wie sieht die notwendige Transformation der CREM Ziele aus?
- Was bedeutet die CREM Transformation?
- Wo stehen deutsche Corporates im Transformationsprozess?
Event-Zusammenfassung (KI)
Transformation in der Unternehmensimmobilienbranche: Die Rolle der Corporate Real Estate im Wandel
Im Rahmen des Webinars "TU Darmstadt & EY Real Estate CREM Studie – Was bedeutet das für Corporate Real Estate?" kam eine hochkarätige Expertenrunde zusammen, um über die weitreichende Bedeutung der Corporate Real Estate (CRE) in Zeiten digitaler und struktureller Veränderungen zu diskutieren. Hervorzuheben war Prof. Dr. Andreas Pfnür von der Technischen Universität Darmstadt, dessen Beiträge die Diskussion maßgeblich prägten.
Seit der Jahrtausendwende haben sich die Immobilienstrategien der Unternehmen merklich verändert. Prof. Dr. Andreas Pfnür erläuterte, dass viele Unternehmen zu Beginn des 21. Jahrhunderts die "asset light" Strategie verfolgten, bei der überschüssige Immobilien zum Freisetzen von Kapital verkauft wurden. Heute liegt der Fokus jedoch auf Strategien, die aktiv zur Transformation und Resilienz der Unternehmen beitragen. Pfnür betonte: "Keine Transformation ohne eine immobilienwirtschaftliche Begleitung." Er unterstrich, dass die Immobilienwirtschaft eine wesentliche Rolle als Enabler einnimmt, indem sie strategische Flexibilität bietet, insbesondere durch die Wahl der richtigen Standorte und die Integration von Nachhaltigkeit.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Webinars war die fortschreitende Digitalisierung, die alle Bereiche der Unternehmensorganisation durchdringt und neue Anforderungen an das Immobilienmanagement stellt. Das Corporate Real Estate Management muss sich dieser Entwicklung anpassen, um strategisch relevant zu bleiben. Laut Pfnür stellt die Anpassung der Ziele im Corporate Management in diesem Zusammenhang eine der größten Herausforderungen dar: "Die Ziele im Corporate Management müssen angepasst werden, da das heutige Anforderungsprofil ein völlig anderes ist."
Innovation und Flexibilität standen im Fokus der Diskussion um moderne Arbeitsumgebungen. Diese sollen nicht nur funktional, sondern auch flexibel gestaltet sein, um den dynamischen Anforderungen von Unternehmen zu entsprechen. Pfnür stellte klar, dass der Erfolg im Kerngeschäft entscheidend davon abhängt, wie Immobilien Innovationen fördern und Kosten optimieren können. Besonders in schnelllebigen Branchen sei die Innovationsfähigkeit ein zentrales Element, das über den Markterfolg entscheidet.
Die Rolle von Immobilien als strategisches Instrument für die Unternehmerische Weiterentwicklung wurde im Webinar eindringlich unterstrichen. Unternehmen müssen erkennen, dass Investitionen in gut geplante und flexible Immobilienlösungen mehr als nur ein Kostenfaktor sind. Sie sind ein Schlüssel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Pfnür erklärte: "Unternehmen, die mit dem Rücken zur Wand stehen, benötigen einen klaren, wirtschaftlich nachvollziehbaren Business Case für Immobilieninvestitionen." Eine gelungene Immobilienstrategie müsse der Unternehmensentwicklung Rechnung tragen und den Investitionswert insbesondere in den deutschen Standortüberlegungen rechtfertigen.
Ein wichtiger Diskussionspunkt war das Verhältnis von Flexibilität und Bestandsimmobilien. Die Experten thematisierten die Herausforderungen, die Unternehmen bei der Umsetzung einer flexiblen Nutzung von Arbeitsräumen bewältigen müssen. "Der Druck auf Asset Light ist noch nicht so groß", bemerkte Pfnür und wies auf Schwierigkeiten hin, die mit der langfristigen Anmietung von Büroflächen einhergehen, wenn Flexibilität gefragt ist.
Besondere Aufmerksamkeit galt den Transformationsprozessen in Unternehmen, die durch neue Anforderungen an physische Arbeitsumgebungen geprägt sind. Pfnür betonte, dass die physische Veränderung von Büroräumen ein Schlüsselfaktor sei, der Transformationen in großen Unternehmen wie der Telekom oder Vodafone erst ermöglichte. Die erfolgreiche Umsetzung solcher Prozesse stelle einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil dar.
Schließlich wurde die Rolle des Facility Managements kritisch beleuchtet. Pfnür hob die Bedeutung hervor, Facility Management stärker in strategische Entscheidungen einzubinden. Er betonte, dass viele operative Anforderungen durch Sourcing-Fragen gelöst werden könnten. Dies sei entscheidend, um Investmentkapazitäten und strategische Flächenplanung in Einklang zu bringen – ein Ansatz, der für die Sicherung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen grundlegend ist.
Das Webinar machte deutlich, dass ein Umdenken in den Unternehmensstrukturen erforderlich ist. HR, IT und Facility Management müssen integriert und koordiniert in die übergreifende Businessstrategie eingebunden werden. So wird sichergestellt, dass die Unternehmensimmobilien nicht nur den heutigen, sondern auch den zukünftigen Anforderungen gerecht werden können. Der Wandel in der Unternehmensimmobilienbranche ist im Gange, und wer die Zeichen der Zeit erkennt, kann mit einer strategisch durchdachten BUILTWORLD CRE-Politik seine Position am Markt entscheidend stärken.
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