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Droht dem stationären Handel das Aus?

Donnerstag, 18. April 2024 | Online Event

Wege vom Shopping hin zu kreativen Mixed-Use-Lösungen

Die großen innerstädtischen Retail-Immobilien stehen seit vielen Jahren unter erheblichem Wettbewerbsdruck. Ihr Anteil am Einzelhandelsumsatz sinkt kontinuierlich – dementsprechend viele Häuser mussten geschlossen werden. Ganze Konzerne haben inzwischen das Handtuch geworfen. So glanzvoll-lebendig diese hochfrequentierten Häuser einst auf die ganze Stadt reflektierten, so trist ist heute die Optik der in Schieflage geratenen – leeren – Warenhausimmobilien.
Ihre Bedeutung für die Innenstädte war und ist enorm – in guten, wie in schlechten Zeiten. Daher sind sie auch immer Gegenstand gesellschaftlicher und vor allem auch planerischer Diskussionen.

Was soll aus den ehemalige Konsumtempeln werden? Funktioniert stationärer Handel überhaupt noch? Und wenn ja, wie kann er wettbewerbsfähig bleiben? Gibt es Erfolgsrezepte? Sollte viel von allem angeboten werden, um eine möglichst breite Zielgruppe zu bedienen, oder mit einem kuratierten Angebot gezielt Lebensstile angesprochen werden? Rückt das Verkaufen zugunsten der Atmosphäre und anderer Funktionen in den Hintergrund? 

Die aktuelle Umbruchsphase birgt auch die große Chance, dass sich Akteur:innen der Immobilienbranche gemeinsam mit den Kommunen und Investor:innen zu neuen Formen der Kooperation zusammenschließen. Um mit mutigen Ideen frische, zukunftsträchtige Formen innerstädtischen Lebens zu schaffen.

Die Initiative NEW LIFE forciert den Schulterschluss der Immobilienwirtschaft zur Revitalisierung leerstehender Warenhäuser. Bei unseren Events diskutieren Expert:innen verschiedene Aspekte des drohenden Niedergangs unserer Innenstädte sowie innovative Lösungsansätze, die sowohl ökonomische als auch ökologische Nachhaltigkeit fördern.

 

Event-Zusammenfassung (KI)

Zukunftstrends im Einzelhandel und Immobiliensektor: Eine tiefgreifende Analyse auf der „BUILTWORLD“ Veranstaltung

Auf der renommierten Fachveranstaltung "Droht dem stationären Handel das Aus?" trafen sich führende Experten aus den Bereichen Einzelhandel und Immobilien, um die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Branchen zu beleuchten. Zu den zentralen Diskussionsteilnehmern gehörten Dr. Joseph Frechen, ein erfahrener Analyst des stationären Handels, der Architekt Marc Blum, bekannt für seine kreativen Designansätze bei der ECE, und Thomas Stini, Geschäftsführer bei Red Surf, dessen Expertise in internationale Entwicklungsprojekte fließt.

Der Einzelhandel steht vor tiefgreifenden Veränderungen, die nicht zuletzt durch die wirtschaftlichen Umbrüche und den digitalen Wandel hervorgerufen werden. Dr. Joseph Frechen betonte die zentrale Rolle des Lebensmitteleinzelhandels als stabilisierendes Element in dieser unruhigen Zeit: "Der stationäre Handel bewahrt trotz der Herausforderungen durch den Online-Kanal weiterhin seine Daseinsberechtigung." Dabei bleiben insbesondere die Nahversorgung und spezialisierte Handelsimmobilien für Investoren attraktiv, auch dank ihrer Relevanz während der Pandemie.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der nötigen Transformation traditioneller Einkaufszentren zu multifunktionalen Räumen. Marc Blum führte hierzu aus, dass gerade Mixed-Use-Projekte den Mehrwert von Shopping-Centern durch eine Kombination aus Handel, Gastronomie, Kultur und anderen Nutzungen erheblich steigern. Die Erlebnisorientierung, oder die "Experience", wie Blum es nennt, wird zum entscheidenden Faktor, um Kunden in die Geschäfte zu locken und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. "Die Synergien dieser Nutzung sind ganz wichtig für uns", betonte Blum. Er erläuterte, dass ein Umdenken sowohl bei Vermietern als auch Investoren erforderlich sei, um Shopping-Center als hybride Erlebnisräume zu gestalten, indem sie Elemente wie Kunstobjekte, Performance-Bühnen und Gastronomie integrieren.

Auch der Umgang mit den finanziellen und strategischen Implikationen neuer Projekten war ein Thema. Dr. Joseph Frechen legte dar, dass flexible und innovative Finanzierungsmodelle entscheidend für die Umsetzung der neuen Konzepte seien. Er schlug ein Modell vor, welches auf der 80-20-Regel basiert: 80% des Geschäfts sollen stabil sein, während 20% variable Innovationen ermöglichen. Dies biete Investoren die Möglichkeit, eine Balance zwischen Risikobereitschaft und Sicherheit zu finden.

Im Immobiliensektor selbst gibt es ebenfalls bedeutsame Entwicklungstrends, die auf demografischen Veränderungen und veränderten Anforderungen beruhen. Marc Blum mahnte einen klaren Perspektivwechsel an, um auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Mieter einzugehen. Besonders in C- und D-Städten, wo Anforderungen andere als in Metropolregionen sein können, sind kleinteilige Raumkonzepte und eine flexible Nutzung der Flächen wichtig. Ein Beispiel hierfür ist die Schweiz, die Blum für ihren fortschrittlichen Ansatz in der logistischen Anbindung lobte.

Thomas Stini führte dazu aus, dass eine erfolgreiche Entwicklung von Immobilienprojekten nicht nur auf fundierter Analyse und Planung basiere, sondern auch auf der koordinierten Zusammenarbeit aller Akteure. Das Erstellen eines gemeinsamen Leitbildes sei erforderlich, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. "Eine Vision ist nichts anderes als ein Bild, das in der Gegenwart entwickelt und in Zukunft umgesetzt wird", erläuterte Stini.

Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Umnutzung von Warenhausimmobilien gelegt, die oft leerstehen und sowohl Risiken als auch Potenziale mit sich bringen. Frechen sieht in der Zusammenarbeit mit Kommunen einen Weg, um solchen Liegenschaften neues Leben einzuhauchen, z.B. durch die Integration öffentlicher Nutzungen wie Ämter oder Bibliotheken. Die wirtschaftliche Machbarkeit sei jedoch ein ständiger Prüfstein: "Einer wird Zugeständnisse auf der Kapitalseite machen müssen, sonst lässt sich kaum etwas drehen", so Frechen.

Im Bereich der Bauwirtschaft war die nachhaltige Entwicklung ein wichtiger Diskussionspunkt. Peter Forster betonte die zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit CO2-Emissionen und Energieeffizienz. Frechen erinnerte daran, dass betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen oft die praktischen Umsetzungspläne beeinflussen, was auch bei der Entscheidung zwischen Abriss und Erhalt von Gebäuden bedeutsam sei.

Marc Blum fasste die Veranstaltung mit einem positiven Ausblick zusammen: "Es bewegt sich etwas, ja, es tut sich was." Diese Aussage unterstreicht die Flexibilität und Kreativität, die beide Sektoren bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen an den Tag legen müssen, um nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.

Insgesamt wurde auf der "Droht dem stationären Handel das Aus?"-Veranstaltung deutlich, dass der Einzelhandel und der Immobiliensektor von einem tiefgreifenden Wandel geprägt sind. Zukunftsfähige Konzepte erfordern innovative Ansätze, eine hohe Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft, bestehende Strukturen zu hinterfragen und neu zu gestalten.

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