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Immobilienmärkte Ausblick 2025

Immobilienfinanzierung in Krisenzeiten: Licht am Ende des Tunnels?

Dienstag, 14. Januar 2025 | Online Event

Endlich wieder Neugeschäft? Oder was bringt die Refinanzierungswelle?

Die deutsche Immobilienwirtschaft steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere in der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Das Volumen notleidender Kredite  ist in Deutschland auch 2024 weiter angestiegen. Makroökonomische Faktoren wie steigende Zinsen, hohe Inflation und eine schwächelnde Nachfrage auf dem Immobilienmarkt deuten auf eine weitere Zunahme hin. Institutionelle Investoren ziehen sich zunehmend aus risikobehafteten Anlageklassen zurück, während im Büroimmobilienmarkt eine Bodenbildung weiterhin aussteht. 

Gemeinsam sprechen wir mit den Experten Francesco Fedele,  Heiko Maass, Mirjam Mohr und Steffen Sebastian, die die aktuellen Entwicklungen diskutieren und mögliche Strategien zur Bewältigung der Krise erörtern werden. 

Event-Zusammenfassung (KI)

Immobilienfinanzierung in Krisenzeiten: Licht am Ende des Tunnels?

Im Rahmen der Veranstaltung „Immobilienfinanzierung in Krisenzeiten: Licht am Ende des Tunnels?“ diskutierten führende Experten der Branche über die aktuellen Herausforderungen und Chancen im Bereich der Immobilienfinanzierung. Zu den prominenten Teilnehmern gehörten Francesco Fedele, Mirjam Mohr von Interhyp, Expertin für private Baufinanzierung, Heiko Maass, ein Vertreter eines großen Finanzinstituts, sowie Prof. Dr. Steffen Sebastian, ein renommierter Finanzwissenschaftler im Bereich Immobilienökonomie. Die Experten beleuchteten Themen wie Zinsentwicklung, Nachfrage nach Immobilien, Transaktionsmarkt und Nachhaltigkeit und gaben Einblicke in die derzeitige Marktlage und zukünftige Entwicklungen.

Ein zentraler Aspekt der Diskussion war die Zinsentwicklung und deren Einfluss auf den Immobilienmarkt. Prof. Dr. Steffen Sebastian betonte, dass die gegenwärtige Zinslage sowohl kurzfristig als auch langfristig einen positiven Trend zeige. Dennoch bliebe aufgrund von globalen makroökonomischen Tendenzen und einer veränderten politischen Landschaft eine gewisse Unsicherheit bestehen. Diese stelle insbesondere für die gewerbliche Immobilienfinanzierung eine Herausforderung dar, aber auch eine Erwartungshaltung an die zukünftige Bundesregierung, regulatorische Rahmenbedingungen zu reduzieren.

Die Nachfrage nach Immobilien gestaltet sich diversifiziert. Mirjam Mohr wies darauf hin, dass stabile Mieten und steigende Kaufattraktivität in Ballungsgebieten wie München private Käufer dazu motivieren, Immobilien zu erwerben. Sie beobachtete einen Anstieg bei der Erwägung von Immobilienerwerb als Alternative zu steigenden Mietpreisen, was auf eine erhöhte Kaufattraktivität hinweist.

Im Hinblick auf die Transaktionsmärkte stellte Heiko Maass heraus, dass nicht mehr allein der Zins ausschlaggebend für eine Belebung derselben sei. Vielmehr habe eine Wiederaufnahme größerer Portfoliotransaktionen stattgefunden, insbesondere in den Bereichen gewerbliches Wohnen und Börsennotierungen. Diese Entwicklungen lassen darauf schließen, dass das Vertrauen in den Markt langsam zurückkehrt, auch wenn weiterhin Unsicherheiten bestehen.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Kapitalbürokratie im aktuellen Marktumfeld. Prof. Dr. Steffen Sebastian äußerte sich kritisch zum Einsatz von Mezzanine-Kapital und stellte fest, dass diese Finanzierungsform durch die jüngsten Marktveränderungen an Bedeutung verloren habe. Er plädiert für eine Rückkehr zu traditionellen Finanzierungsmethoden, speziell zu Senior Loans mit konservativen Beleihungswerten, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Die Nachhaltigkeit war ein weiterer Schwerpunkt des Webinars. Alle Teilnehmer betonten, dass die Immobilienwirtschaft mit erheblichen strukturellen Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit und dem CO2-Footprint konfrontiert sei. Heiko Maass wies darauf hin, dass es einen merklichen Druck zur Bereitstellung grüner und nachhaltiger Büroflächen in den Innenstädten gebe, um den Anforderungen an ESG-Kriterien zu genügen. Der Markt zeige sich deutlich segmentiert zwischen modernen, nachgefragten Core-Immobilien und älteren Gebäudebeständen, die erhebliche Investitionen erfordern.

Zudem diskutierten die Experten das Thema Kapitaldienstfähigkeit und die Nachhaltigkeit der Cashflows als entscheidende Faktoren. Prof. Dr. Steffen Sebastian hob hervor, dass diese Faktoren, neben dem Beleihungsauslauf (Loan-to-Value, LTV), die Basis für Kreditentscheidungen darstellen. Alternative Kapitalgeber könnten zwar flexiblere Konditionen bieten, jedoch müssten die finanziellen Risiken gemäß den Marktbedingungen angemessen bewertet werden.

In puncto Preisentwicklung gibt es merkliche Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Prof. Dr. Steffen Sebastian stellte fest, dass die Preise in sogenannten Schwarmstädten stabil bis leicht steigend seien, während ländliche Gebiete weiterhin sinkende Preise verzeichnen. Diese Divergenz werde angesichts der vergangenen Jahre des „Immobilien-Superzyklus“, der mit enormem Preiswachstum verbunden war, deutlicher sichtbar.

Heiko Maass verwies auf die Bedeutung von strategischem Management im Immobiliensektor, insbesondere bei vernachlässigten oder randseitigen Beständen. Hier sei eine gesteigerte Managementleistung erforderlich, um den Cashflow zu optimieren. Dies beinhalte Investitionen in Neubauten und bestehende Bestände, die kontinuierliche Transformation und Modernisierung erforderten, um den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Gespräche verdeutlichen die Komplexität der Immobilienbranche unter den gegebenen globalen Herausforderungen. Um den Anforderungen eines sich wandelnden Marktes gerecht zu werden, ist eine sorgfältige Analyse der verschiedenen Einflussfaktoren unerlässlich. Prof. Dr. Steffen Sebastian betonte, dass ESG-Kriterien dauerhaft relevant bleiben würden, obwohl viele Maßnahmen nicht die erhoffte Effektivität zeigten. Es sei entscheidend, klimatische Risiken und Nachhaltigkeit in die Risikomodelle zu integrieren, um langfristig stabile Investitionen abzusichern.

Heiko Maass wies darauf hin, dass die CO₂-Neutralität einer Immobilie eng mit der Art der Energiequellen verknüpft sei. Die Zertifizierung einer Immobilie spiele zudem eine entscheidende Rolle für ihre Marktfähigkeit und könnte ihre Investitionsattraktivität erheblich beeinflussen. Abschließend hob Prof. Dr. Steffen Sebastian politische Rahmenbedingungen hervor, die den Mietmarkt beeinträchtigen könnten, insbesondere die Kappungsgrenze, die seiner Meinung nach größere Verwerfungen verursache als die Mietpreisbremse.

Die umfassende Diskussion im Webinar „Immobilienfinanzierung in Krisenzeiten: Licht am Ende des Tunnels?“ zeigte eindrucksvoll die unterschiedlichen Facetten und Herausforderungen der Immobilienfinanzierung und bot wertvolle Einblicke in die zukünftige Marktgestaltung unter Berücksichtigung von Effizienz, Risikomanagement und Nachhaltigkeit.

Panelisten

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