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Expansion und Innovation im Einzelhandel

Dienstag, 17. September 2024 | Online Event

Ist die Zeit der großen Retail Expansion vorbei? Was bedeutet das für Stores, Asset Manager & Städte?

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete der Einzelhandelsvermietungsmarkt in Deutschland ein Plus von 15,5% gegenüber dem Vorjahr. Rund die Hälfte des Vermietungsumsatzes entfiel auf Großflächen größer als 1.000 m². Gleichzeitig zeigt die Verbraucherstimmung zu Beginn des Jahres 2024 eine leichte Verbesserung. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hält an seiner Prognose eines Einzelhandelsumsatzwachstums von 3,5% für das Jahr 2024 fest. Man geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Erholung in Deutschland im weiteren Verlauf des Jahres fortsetzen und den Konsum beleben wird.

Gemeinsam diskutieren wir Expansion und Innovation im Einzelhandel:

  • Standortanalysen: Eigentum oder Miete, Entwicklung von Mieten vs. Umsätze, Umgang mit Leerstand, Standortalternativen
  • Erschließung neuer Handelsmärkte im Jahr 2024: Potenziale
  • Herausforderung Datenmanagement im Asset Management: Von CapEx Maßnahmen bis zum erfolgreichen Store Umbau
  • Ausblick stationärer Handel: Trends der Digitalisierung und Zukunft des Handels für unsere Städte

Event-Zusammenfassung (KI)

Herausforderungen der Expansion im Einzelhandel: Strategien im Wandel

Im Rahmen der digitalen Fachveranstaltung "Expansion und Innovation im Einzelhandel" erörterten renommierte Branchenexperten, darunter Dieter Wasserburger von Rewe International und Thomas Stadler vom Handelsverband Österreich, die gegenwärtigen Herausforderungen und Chancen der Einzelhandelsexpansion. Gemeinsam mit Maria Tagwerker-Sturm, Expertin für digitale Innovationen, analysierten sie die Rolle der Digitaltechnik und andere Einflussfaktoren, die die Dynamik des stationären Handels prägen.

Die Ära der traditionellen Expansionsstrategien, geprägt durch großflächige Einzelhandelszentren auf der „grünen Wiese“, scheint ihrem Ende entgegenzugehen. Dieter Wasserburger stellte klar, dass der stationäre Handel trotz hoher Verkaufsfläche pro Einwohner in Österreich nicht auf Stillstand setzen dürfe. „Innovation ist die Triebfeder für nachhaltige Expansion“, betonte er und rief zur Umgestaltung und Effizienzsteigerung bestehender Standorte auf. Thomas Stadler ergänzte, dass gesetzliche Rahmenbedingungen, insbesondere die restriktive Raumordnung in Österreich, die Erschließung neuer Standorte erschwere. Die gegenwärtige Expansionsdynamik sei eher eine Konsolidierungsphase, in der die Umstrukturierung bestehender Standorte dominiere.

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Rolle der Digitalisierung als Innovationsmotor im modernen Einzelhandel. Maria Tagwerker-Sturm verwies auf die Möglichkeiten der digitalen Datennutzung und IoT-Technologien zur Optimierung der Nutzung bestehender Handelsflächen. „Datengetriebene Strategien im Store Management sind heute unverzichtbar“, erklärte Tagwerker-Sturm. Darin liege das Potenzial, Marketingstrategien neu auszurichten und die Effizienz im stationären Handel zu steigern.

Besonders herausfordernd gestalten sich die kaufmännischen und logistischen Prozesse einer Expansion. Stadler kritisierte die begrenzte Flexibilität vorhandener Systemtechnologien wie SAP. Diese seien in der Praxis oft unzureichend, spezifische Prozesse abzubilden. Er betonte, dass "ein Innovationsschub nötig ist, um bestehende unproduktive Strukturen zu überwinden." Die Anpassung und Zuverlässigkeit von Systemen bleibe ein zentrales Anliegen, das die Effizienz beeinträchtigen könne.

Ein weiteres ungelöstes Problem im Einzelhandel, so Wasserburger, sei die letzte Meile im Online-Handel. Trotz der zunehmenden Bedeutung von E-Commerce sei dieser Bereich selten kostendeckend. „Online ist gekommen, um zu bleiben. Aber das Thema Last Mile ist nach wie vor ein Forschungsobjekt“, führte er aus. Im Einklang damit betonte Stadler die Bedeutung flexibler Geschäftsraumgestaltung, etwa durch Dark Stores, die stillgelegt werden können, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Die Flächenumwidmung im stationären Handel war ebenfalls ein wesentlicher Diskussionspunkt. Stadler hob den Interessenkonflikt zwischen Mietern und Vermietern hervor, wenn es um Investitionen in effizientere Kältetechnik geht. Solche Investitionen könnten die Energieeffizienz steigern, jedoch nicht immer innerhalb der Lebensdauer der Anlagen refinanziert werden. Maria Tagwerker-Sturm sprach auf die baulichen Herausforderungen spezialisierter Gebäude an, die oft nicht leicht für neue Nutzungen umstrukturiert werden können. Trotz der Vorschriften zu Flächenwidmung und Bebauungsplänen sieht sie hier Potenzial für innovative Lösungen.

Der steigende Leerstand in Innenstädten und der Charakter dieser Gebiete als „Servicewüsten“ war ein weiterer Kritikpunkt von Wasserburger. Politische Maßnahmen, wie die Erhöhung von Parkgebühren, stehen einer erfolgreichen Revitalisierung im Weg. Es bedarf neuer Konzepte, die den stationären Handel attraktiver und erlebbarer machen. Das sogenannte „Shoppingtainment“ bietet hier neue Möglichkeiten, Handel, Freizeit und Wohnen stärker zu verschmelzen.

Insgesamt verdeutlicht die Veranstaltung die Komplexität der Expansionsstrategien im Einzelhandel und den wachsenden Bedarf an innovativen Lösungen sowohl in Systemtechnik als auch in der Logistik. Die finanziellen und personellen Ressourcen bleiben dabei limitierende Faktoren für die notwendige Anpassung bestehender Strukturen. „Das Geld bleibt ein Bottleneck“, so fasste Wasserburger die Herausforderungen zusammen, die die Marktteilnehmer überwinden müssen, um erfolgreich am Wandel teilzunehmen. Es wird deutlich, dass allein die strategische Anpassung an Marktdynamiken einem Handelsunternehmen einen langfristigen Erfolg sichern kann.

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