Alle zurück ins Büro! Kreativität und Innovation im Industrieumfeld fördern?

Strategische Markenpositionierung und Differenzierung

Ein zentrales Diskussionsthema war die Differenzierung zwischen KTM Fahrrad und KTM Motorrad, zwei unabhängigen Unternehmen, die trotz ihrer ähnlichen Logos eigenständig agieren. Judith Ungeringer betonte: „KTM Fahrrad und KTM Motorrad sind zwei völlig getrennte Firmen.“ Dies unterstreicht die Bedeutung der Markenpräsenz und der strategischen Marktpositionierung, die in der heutigen globalisierten Wirtschaft essenziell sind, insbesondere für Unternehmen innerhalb einer Unternehmensgruppe.

Ähnliches wurde am Beispiel der Volkswagen Gruppe erörtert, bei der die Balance zwischen der Nutzung gemeinsamer Komponenten und der individuellen Markenstrategie im Fokus stand. „Gasgas [...] hat jetzt nicht so diesen Renngedanken“, merkte Ungeringer an, was die differenzierte Markenstrategie unterstreicht.

E-Mobilität: Chancen und Herausforderungen

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Rolle der E-Mobilität in der Motorradindustrie. Obwohl chinesische Elektro-Roller den Markt zunehmend prägen und der Trend zur elektrischen Mobilität stark wächst, bleibt für viele Enthusiasten der traditionelle Motorsound ein entscheidender Faktor. „Die Entwicklung und der Trend zur E-Mobilität macht vom Motorrad nicht halt,“ erklärte Ungeringer, was die duale Herausforderung der Branche verdeutlicht: innovativ sein und zugleich den Kundenwünschen entsprechen.

Frauen in den männerdominierten Motorsport

Die Veranstaltung rückte auch die Rolle von Frauen in der traditionell männlich dominierten Motorsportbranche in den Fokus. Trotz der physischen Herausforderungen, die viele Rennsportarten mit sich bringen, sind zunehmend mehr Frauen in technischen Positionen tätig, insbesondere in den Bereichen Mechanik und Rennsupport. Ungeringer hob hervor, wie entscheidend diese Entwicklung für die umfassendere Bedeutung von Diversität und Inklusion in der Branche ist.

Moderne Arbeitsumgebungen: Gestaltung und Flexibilität

Ein bedeutsamer Teil des Webinars war der Diskussion um die Gestaltung moderner Arbeitsplätze gewidmet. Karl Friedl, moderner Arbeitsplatzgestalter, äußerte sich: „Die Anzahl der Tische ist nicht ausschlaggebend, sondern die Vielfalt der Raumangebote.“ Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen und sowohl flexible als auch dynamische Arbeitsrichtlinien unterstützen.

Judith Ungeringer ergänzte die Diskussion durch den Hinweis auf das Nutzervertreter-Konzept, welches die Einbindung der Mitarbeiter in die Gestaltung ihrer Arbeitsplätze umfasst. „Ein face-to-face und ein one-to-one ist immer etwas anderes als das beste Remote-Meeting“, betonte sie die Bedeutung von sozialer Interaktion zur Förderung von Gemeinschaftsleistungen.

Deskharing und Change Management

Eine weitere zentrale Diskussion drehte sich um Deskharing im Kontext von modernen Büroumgebungen, wo Judith Ungeringer die Vorteile eines Buchungssystems aufzeigte. Ein solches System fördert Eigenverantwortung und operiert auf der Grundlage von Vertrauen. Herausforderungen, wie der Verlust fester Arbeitsplätze, können laut Ungeringer durch Kulturwandel und praktische Erfahrungen überwunden werden.

Karl Friedl unterstrich den Bedarf an einem ganzheitlichen Change-Management-Ansatz, bei dem „die Mitarbeiter die Veränderungen selbst mitgestalten.“ Dies zeigt, wie wichtig es ist, sowohl organisatorische als auch kulturelle Transformationsprozesse zu begleiten und zu steuern.

Fazit und Ausblick

Abschließend machten die Experten deutlich, dass moderne Arbeitsumgebungen und zukünftige Entwicklungen in der Branche von einer Balance aus kulturverändernden Strukturänderungen und einer offenen Organisationskultur abhängen. Das Webinar „Alle zurück ins Büro! Kreativität und Innovation im Industrieumfeld fördern?“ unterstrich die Notwendigkeit von Kollaborationsumgebungen, die den dynamischen Anforderungen moderner Unternehmen gerecht werden und gleichzeitig die technologischen Entwicklungen integrieren. Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der Motorrads- und Fahrradindustrie und zeigte auf, wie Unternehmen Innovation und Tradition in Einklang bringen können.