(Grafik: Manuel Bortoletti/Microsoft)

Microsoft hat im Work Trend Index eine Umfrage unter 31.000 Vollzeitangestellten in 31 Märkten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl international als auch in Deutschland keine große Angst besteht, dass künstliche Intelligenz (KI) den eigenen Job überflüssig macht. Stattdessen besteht die Hoffnung, dass KI den Workload reduziert und mehr Zeit für die eigentliche Arbeit zur Verfügung steht, was zu einem besseren Wohlbefinden führt.

Deutsche hoffen auf Entlastung durch KI

In Deutschland kämpfen 49 Prozent der Befragten damit, nicht genügend Zeit und Ressourcen für ihre Arbeit zu haben. Bei diesen Personen besteht eine 5,9-mal höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie Probleme mit Innovation und strategischem Denken haben. 48 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, dass es zu wenig Innovation gibt.

Nur 38 Prozent der deutschen Befragten glauben, dass ihre Abwesenheit in einem Meeting ein tatsächliches Problem darstellen würde. 58 Prozent stimmen zu, dass sie zu wenig Zeit und Ressourcen für die Erledigung ihrer Aufgaben haben - 10 Prozent weniger als der internationale Durchschnitt. 40 Prozent sind besorgt, dass KI das Ende ihres Jobs bedeuten könnte. Allerdings würden 63 Prozent so viel Arbeit wie möglich an KI delegieren, um ihre eigene Arbeitsbelastung zu verringern. Dabei würden 69 Prozent KI für administrative Aufgaben nutzen, 74 Prozent für analytische Aufgaben und 66 Prozent für kreative Prozesse.

Es gibt nicht für alle Angaben konkrete Zahlen für den Anteil der deutschen Befragten. International möchten 86 Prozent KI nutzen, um benötigte Informationen zu finden, 80 Prozent möchten, dass KI Action-Items aus Meetings zusammenfasst, und 77 Prozent möchten ihre Tagesplanung an KI abgeben. Im kreativen Bereich glauben 76 Prozent, dass KI Ideen für ihre Arbeit generieren kann, und 75 Prozent glauben, dass KI ihre Werke bearbeiten kann. Von den Befragten in kreativen Berufen, die mit KI vertraut sind, würden 87 Prozent KI für die kreativen Aspekte ihrer Arbeit nutzen.

Insgesamt soll KI dabei helfen, wiederkehrende organisatorische Arbeiten zu reduzieren und mehr Zeit für das Erlernen neuer Dinge und die Verbesserung der eigenen Arbeit zu haben. Dadurch soll das Risiko eines Burn-outs aufgrund der reduzierten Arbeitsbelastung verringert werden.

Führungskräfte erkennen Potenzial

Die befragten Führungskräfte sehen in der Nutzung von KI mehr Chancen als in Entlassungen. Sie betrachten die Vorteile der KI-Nutzung darin, die Produktivität zu steigern, Aufgaben zu automatisieren und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu verbessern.

Weitere Ergebnisse

Die Umfrage zeigt, dass 68 Prozent der Befragten nicht genügend ungestörte Fokuszeiten haben, um konzentriert zu arbeiten. Die meiste Zeit wird (57 Prozent) für Kommunikation über E-Mail, Chat und Meetings aufgewendet, während nur 43 Prozent der Zeit in Kreativprogrammen wie Onenote, PowerPoint, Excel und Word verbracht wird. Die größten Hindernisse für die Produktivität sind ineffiziente Meetings, fehlende klare Ziele, zu viele Meetings, mangelnde Inspiration und schlechte Verfügbarkeit von benötigten Informationen.

Es wurden auch sieben Fähigkeiten identifiziert, die Arbeitnehmer:innen in Zukunft haben oder erlernen müssen. Die wichtigste Fähigkeit ist die Fähigkeit zu bestimmen, wann KI und wann ein Mensch eingesetzt werden sollten (30 Prozent). Flexibilität ist erforderlich, um KI in den Arbeitsablauf zu integrieren. Neben analytischem Denken hilft emotionale Intelligenz dabei, zu entscheiden, wann ein Mensch besser für eine Aufgabe geeignet ist. Arbeitnehmer:innen müssen auch in der Lage sein, die Ergebnisse einer KI zu bewerten.