Der OECD Global Material Resources Outlook to 2060 wirft nicht nur einen Blick auf die quantitative Prognose der Materialnutzung, sondern beleuchtet auch die entscheidenden wirtschaftlichen Treiber und die potenziellen Umweltauswirkungen dieses weltweiten Trends.

Wirtschaftliche Treiber der Materialnutzung
In den kommenden Jahrzehnten wird das Wachstum der Bevölkerung mit höheren Einkommen zu einem starken Anstieg der globalen Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen führen. Prognosen sagen voraus, dass das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen 2011 und 2060 vervierfacht wird. Bis 2060 soll das globale durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen das aktuelle Niveau der OECD (etwa 40.000 USD) erreichen.
Die Produktion und der Konsum verlagern sich zunehmend zu aufstrebenden und entwickelnden Volkswirtschaften, die im Durchschnitt eine höhere Materialintensität aufweisen. Der wachsende Anteil von Dienstleistungen in der Wirtschaft wird das Wachstum im Materialverbrauch verringern, da dieser Sektor weniger materialintensiv ist als Landwirtschaft oder Industrie. Technologische Entwicklungen sollen das Wachstum der Produktionsniveaus von den materiellen Inputs zur Produktion entkoppeln.

 

Global Material Use - Entwicklung bis 2060
Die Prognose geht davon aus, dass die globale Materialnutzung von 79 Gt im Jahr 2011 auf 167 Gt im Jahr 2060 mehr als verdoppeln wird. Nichtmetallische Mineralien wie Sand, Kies und Kalkstein machen mehr als die Hälfte des Gesamtmittelverbrauchs aus. Die Materialintensität der globalen Wirtschaft soll sich schneller verringern als in den letzten Jahrzehnten, mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 1,3%, was auf eine relative Entkopplung hinweist: Der globale Materialverbrauch nimmt zu, aber nicht so schnell wie das BIP. Recycling wird voraussichtlich im Vergleich zur Gewinnung primärer Materialien wettbewerbsfähiger.

 

Auswirkungen auf die Umwelt
Über die Hälfte aller Treibhausgasemissionen sind mit Aktivitäten im Bereich der Materialbewirtschaftung verbunden und sollen bis 2060 auf etwa 50 Gt CO2-Äquivalente steigen. Der Einsatz von fossilen Brennstoffen sowie die Produktion von Eisen & Stahl und Baustoffen führen zu erheblichen energiebedingten Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Die Gewinnung und Verwendung von Metallen hat eine Vielzahl von verschmutzenden Folgen, einschließlich toxischer Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme. Die Gewinnung und Verwendung primärer (roher) Materialien ist weitaus umweltschädlicher als die von sekundären (recycelten) Materialien.

 

Die globale Materialnutzung bis 2060 steht somit vor einem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Wachstum, steigender Nachfrage und den zunehmenden Umweltauswirkungen, was die Notwendigkeit für nachhaltige Praktiken und innovative Lösungen unterstreicht. Die Highlights des Reports hier als PDF.