Timber Hybrid Systems
ZERO. Stuttgart: Baufortschritt & Herausforderungen des Büro Holzmodulbaus
Donnerstag, 26. September 2024 | Online Event
Wie kommt man von der konzeptionellen Idee zur Umsetzung?
Das ZERO. soll die Grenzen des herkömmlichen Bauens überwinden und Vorbild für zukunftsfähige Projektierungen sein. Dies erreicht die Multi-Tenant Büroimmobilie als belastbarer und investmentkonformer Wegweiser (u.A. EU-Taxonomie und Artikel 9 konform) durch durchdachte und herausragende Konzepte in vielerlei Kategorien. Um in der heutigen Zeit eine solche Entwicklung realisieren zu können, sind überzeugende und belastbare Ansätze über Baurecht bis hin zum Bauablauf und der Abstimmung der einzelnen Gewerke notwendig.
- Wie weit ist das ZERO?
- Wie kommt man von der konzeptionellen Idee zur tatsächlichen Umsetzung?
- Wie gelingt digitale Zusammenarbeit für alle Beteiligten?
- Welche Herausforderungen sind zu meistern?
- Was sind unerwartete Hürden beim Holzbau?
Event-Zusammenfassung (KI)
Innovative Bauökologie im Fokus von „ZERO.“: Eine Plattform für nachhaltige Perspektiven
Im Rahmen der Fachveranstaltung „ZERO. Stuttgart: Baufortschritt & Herausforderungen des Büro Holzmodulbaus“ diskutierten führende Experten aus Architektur und Bauwesen über zukunftsweisende Ansätze im Bauprojektmanagement. Unter den Teilnehmern waren Niklas Humm von CPM, Maximilian Köth aus einem renommierten Architekturbüro und Felix Thumm von Transsolar, bekannt für seine Expertise in Energie- und Gebäudetechnik. Im Mittelpunkt stand das ehrgeizige Bauprojekt „ZERO“, das als Modell für nachhaltige und nutzerzentrierte Bauprojekte konzipiert ist.
Ein zentraler Fokus der Diskussion lag auf der Planung und Umsetzung des Projekts „ZERO“. Der Projektleiter Niklas Humm hob hervor, dass das Vorhaben über herkömmliche Baugrenzen hinausgehen soll. „Das Zero soll die Grenzen des herkömmlichen Bauens überwinden und Vorbild für zukunftsfähige Projektierungen sein“, erklärte Humm. Das Projekt strebt nicht nur an, Zertifizierungsstandards wie DGNB Platin zu erreichen, sondern legt großen Wert auf ein einzigartiges wertebasiertes Konzept, bei dem nachhaltige Baumaterialien, insbesondere der Holzbau, zentral sind.
Nutzerorientierung und Modulbau
Maximilian Köth betonte, dass sein Architekturbüro stark auf Nutzerorientierung setzt. Dieser Ansatz spiegelt sich in den Planungen des Bürogebäudes wider. „Wir entwickeln im Eigeninteresse möglichst attraktive Flächen“, so Köth, was sich beispielsweise in der Integration von gemeinsam genutzten Flächen im Erdgeschoss zeigt. Diese Planung stärkt die Mieterrechte und erhöht die Zufriedenheit der Nutzer.
Das Projekt „ZERO“ nutzt zudem das Konzept des Modulbaus, das bisherige Vorurteile durch innovative Ansätze herausfordert. Humm betonte die Attraktivität des Designs: „Ich glaube, wenn man allein das Bild hier sieht, wird erkenntlich, dass wir hier es geschafft haben, doch einen Hingucker zu entwickeln.“ Die Fertigbauweise setzt auf dreidimensional vorgefertigte Raumzellen, die eine effiziente und nachhaltige Bauweise gewährleisten.
Technologischer Fortschritt: Vom Lowtech zum Smartech
Im Bereich der Technik wird der Weg von einem Lowtech- zu einem Smartech-Konzept verfolgt. Felix Thumm verdeutlichte, dass Technik „möglichst intelligent, effizient, suffizient und eben für uns smart“ eingesetzt wird. Dies zeigt sich in der innovativen Planung von Lüftungsanlagen und der Energienutzung. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration dezentraler Lüftungssysteme und einem optimierten Luftzirkulationssystem, das den Komfort und die Nutzereffizienz steigern soll.
Ein absolutes Highlight stellt das Energie- und Klimakonzept dar, welches einen Eisspeicher in der Tiefgarage umfasst. In Kombination mit einer Photovoltaik-Solarthermieanlage auf dem Dach optimiert es das energetische Potenzial des Gebäudes und reduziert den Bedarf an traditionellen, großflächigen Lüftungsanlagen zugunsten eines effizienten und nutzerorientierten Systems.
Holzmodulbauweise und ihre Herausforderungen
Im Rahmen des Projekts wird besonderes Augenmerk auf die modulare Bauweise mit vorgefertigten Holzmodulen gelegt. Humm erklärte, dass diese Methode den Bauprozess erheblich beschleunigt. „Wir erzielen im Werk einen hohen Vorfertigungsgrad und können dann auf der Baustelle mit sehr hoher Geschwindigkeit arbeiten“, ergänzte er. Dies reduziert die Möglichkeit für Planänderungen, gibt aber Architekten die Möglichkeit, die äußere Ästhetik der Gebäude gezielt zu formen.
Der Brandschutz ist ein essenzieller Faktor bei der Holzbauweise. Trotz der Komplexität des modularen Aufbaus werden horizontale Brandsperren zwischen den Modulen integriert, die zur gestalterischen Lesbarkeit beitragen, wie Maximilian Köth erläuterte. Dies zeigt, wie weitreichend die Planungsprozesse für ein sicheres und nachhaltiges Bauprojekt sind, das den modernen Anforderungen und Vorschriften gerecht wird.
Energieinnovation und nachhaltige Konzepte
Felix Thumm führte aus, dass der Einsatz eines Eisspeicher-Konzepts eine innovative und effiziente Alternative zu traditionellen Methoden darstellt. Indem auf Geothermie verzichtet wurde, richtet sich der Fokus auf eine CO2-neutrale Betriebsweise. „Wir haben hier eine intelligente Kombination aus Wärmerückgewinnung, Photovoltaik und thermischen Komponenten entwickelt, um eine maximale Energieeffizienz zu erreichen“, so Thumm. Diese Technologien unterstreichen das Potenzial moderner Energiekonzepte, die umwelt- und ressourcenschonend sind.
Zum Schluss hob die Veranstaltung die großen Vorteile der Zusammenarbeit zwischen Architekten, Ingenieuren und Behörden hervor, die für die Realisierung von Projekten wie „ZERO“ notwendig sind. Die Holzbauweise erfordert beispielsweise eine frühzeitige Planung und Koordination, um Genehmigungen zu erhalten und Bauprozesse effizient zu gestalten. Humm betonte, dass „die Einschätzung durch erfahrene Gutachter unerlässlich ist, um Sicherheitsrisiken zu minimieren“.
Mit seinen innovativen Ansätzen und der Nutzung moderner Techniken zeigt das Projekt „ZERO“ das immense Potenzial nachhaltiger Bauweisen und stellt ein bemerkenswertes Beispiel für die fusionierte Anwendung von architektonischer Präzision und technischer Innovation dar. Die Veranstaltung „ZERO.“ verdeutlichte eindrucksvoll, dass der Weg in eine nachhaltige Bauzukunft nur über interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Ansätze führen kann.
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