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Smart Buildings

Smart Building für Wohnquartiere: Welche Lösungen funktionieren in der Praxis?

Dienstag, 18. Februar 2025 | Online Event

Welche der vielen Anwendungen im Smart Building funktionieren in der Praxis im Wohnungssektor wirklich?

Erfahrt, welche Technologien den Wohnkomfort erhöhen, Energieeffizienz fördern und die Verwaltung von Immobilien vereinfachen. Dr. Liss Christine Werner, Expertin für Smart Building bei AIS-Management, und Lucas Walcher von Hines geben Einblicke in das Smart-Residential-Projekt Fürstenried West und zeigen, welche Use Cases umgesetzt wurden, praxisnahe Lösungen, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren.  

Welche Lösungen funktionieren in der Praxis? Welche Optimierungspotenziale gibt es? Und welche Risiken gilt es bei der Implementierung zu berücksichtigen? Diese und weitere Fragen werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. 

Die Veranstaltung bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich Smart Building zu informieren und wertvolle Impulse für die Zukunft smarter Quartiere zu gewinnen. 

Event-Zusammenfassung (KI)

Smart Building für Wohnquartiere: Welche Lösungen funktionieren in der Praxis?

Im Rahmen der Fachveranstaltung "BUILTWORLD" diskutierten Lucas Walcher, ein führender Vertreter der Münchner Immobilienfirma Heinz, und Dr. Liss Christine Werner von der Technischen Universität Berlin zukunftsweisende Ansätze zur Entwicklung von Immobilienprojekten. Der Fokus der Diskussion lag auf der Digitalisierung und der Förderung von Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche.

Lucas Walcher präsentierte die innovativen Maßnahmen der Heinz GmbH, welche zur Umwandlung eines Wohnquartiers aus den 1970er Jahren in ein „future proof“ Projekt führen sollen. Ein zentraler Aspekt dieses Vorhabens ist die umfassende Digitalisierung, darunter die Einführung einer eigenen Nachbarschafts-App, digitale Gebäudezugänge und Videosprechanlagen. Diese Maßnahmen zielen nicht nur darauf ab, den Wohnkomfort zu verbessern, sondern erfüllen auch regulatorische Vorgaben, wie die bis 2026 verpflichtende Installation von Smart Meter Gateways zur digitalen Verbrauchserfassung. Walcher betonte die Relevanz: „Digitalisierung ist für uns eine Maßnahme, die dem Zeitgeist entspricht. Wir möchten einen Wohnraum schaffen, in dem sich jeder wohlfühlen kann.“

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Nachhaltigkeit der Projekte. Die Heinz GmbH setzt auf eine konventionelle Holz-hybrid-Bauweise und entwickelt Neubauten mit hoher energetischer Effizienz. Ergänzend umfasst das nachhaltige Mobilitätskonzept Carsharing-Plätze und ein digital unterstütztes Parkraummanagement. Die Bedeutung dieser Ansätze erklärte Walcher mit den Worten: „Es ist wichtig, aus Nutzersicht zu prüfen, was tatsächlich einen Mehrwert bietet.“

Dr. Liss Christine Werner führte die Diskussion weiter, indem sie die Herausforderungen bestehender Gebäudestrukturen bei der Implementierung digitaler Technologien hervorhob. Die Professorin betonte die Notwendigkeit, effizientere Workflows zu entwickeln, die sowohl die Kosteneffizienz als auch die Nutzerfreundlichkeit gewährleisten.

Ein zentrales Problem der Branche, das angesprochen wurde, ist die Integration von Leerrohren oder zusätzlichen Kabeln in der Planungsphase, um die spätere Anpassungsfähigkeit von Gebäuden zu sichern. Walcher verdeutlichte dieses Problem: „Es zeigt sich jetzt bei uns beispielsweise im Bestand, dass Leerrohre völlig belegt sind, was spätere Anpassungen limitiert.“ Dies unterstreicht die Notwendigkeit, langfristig zu denken und potenzielle technische Anpassungen im Voraus zu planen.

Im Kontext der Standards der Digitalisierung kritisierte Walcher die herkömmliche Differenzierung zwischen Bestands- und Neubauten, die zu Ineffizienzen führen kann. Er hob die Bedeutung der Nutzerfreundlichkeit hervor: „Die Akzeptanz digitaler Lösungen ist höher, wenn sie einfach zu bedienen sind und nicht unzählige Apps oder Schnittstellen erfordern.“

Hinsichtlich der Investitionskosten warnt Walcher davor, bei der Umsetzung an den falschen Stellen zu sparen. „Gute Digitalisierung kostet Geld, aber sie ist strategisch zu planen, um zukünftige Betriebskosten zu minimieren,“ sagte er. Einheitliche Standards, vergleichbar mit einer DIN-Norm, könnten im Wohnbau Effizienz und Kostensenkungen fördern.

Ein weiteres Thema war das Damoklesschwert der Regulatorik. Während Walcher darauf hinwies, dass die Regulierung oft hemmend wirken kann, gibt es auch Potential für klare Rahmenbedingungen im Hinblick auf Digitalisierung. Deutschland sei regulatorisch nicht optimal aufgestellt, um Digitalisierungsmaßnahmen ganzheitlich zu erfassen, insbesondere bei Nebenkostenabrechnungen im Wohnbereich.

Im Verlauf der Diskussion wurde auch die Notwendigkeit interoperabler Anwendungen angesprochen. Lucas Walcher betonte: „Standalone-Lösungen müssen über umfassende Schnittstellen verfügen, um ein nahtloses Zusammenspiel zu gewährleisten.“ Dr. Werner ergänzte, dass klare Regulatorik notwendig sei, um den Übergang zu digitalisierten Wohnumgebungen zu unterstützen.

Abschließend einigten sich die Experten darauf, dass ein koordiniertes Vorgehen notwendig ist, um das volle Potenzial der Digitalisierung zu erschließen und die Zukunft des Wohnens nachhaltig zu gestalten. Die Veranstaltung „BUILTWORLD“ zeigte auf, dass technologische Innovation und regulatorische Anpassungen unverzichtbare Säulen für die Weiterentwicklung der Immobilienbranche sind und dass nur ein integrierter Ansatz langfristig tragfähige Lösungen bieten kann.

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