Sie müssen angemeldet sein, um dieses Video sehen zu können.

Registrieren

Sie besitzen bereits einen Account?

Login
klimarisikoanalyse-immobilien-praxis

Manage to Zero

Klimarisikoanalyse für Immobilien - Wie funktioniert es in der Praxis?

Mittwoch, 15. Januar 2025 | Online Event

Physische Klimarisiken und die Auswirkungen auf Immobilien

Dieses Event bietet Einblicke in die Herausforderungen und Chancen im Umgang mit physischen Klimarisiken für den Immobiliensektor

Die EU-Taxonomie ist ein umfassender Regelungsrahmen, der Investitionen in nachhaltige Projekte und Wirtschaftsaktivitäten fördert. Für den Immobiliensektor bedeutet dies, dass Unternehmen unter anderem nachweisen müssen, dass ihre Gebäude klimabedingte Risiken identifizieren und minimieren.

Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Erstellung von Klimarisiko- und Vulnerabilitätsanalysen. Diese Analyse ist mit leicht angepassten Anforderungen auch für Zertifizierungssysteme wie DGNB oder BREEAM von Bedeutung.

In diesem praxisnahen Event zeigen wir, wie eine belastbare Klimarisiko- und Vulnerabilitätsanalyse erstellt wird, die nicht nur die „Do no Significant Harm“ (DNSH)-Kriterien erfüllt, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaziel 2 – der Anpassung an den Klimawandel – leistet.

Dabei betrachten wir sowohl akute Klimarisiken (Natural Hazards), wie Stürme und Überschwemmungen, als auch chronische Risiken, die durch langfristige klimatische Veränderungen entstehen. Es werden Strategien vorgestellt, wie Immobilienakteure diese Risiken identifizieren, bewerten und wirksame Anpassungslösungen entwickeln können. Der Fokus liegt auf der Erstellung von Anpassungsplänen, die die identifizierten Risiken erheblich minimieren.

Wir werden auf die RCP-Szenarien (Representative Concentration Pathways) eingehen, die eine Bandbreite möglicher zukünftiger Klimaentwicklungen darstellen und dabei helfen, potenzielle Risiken besser zu verstehen.

 

Event-Zusammenfassung (KI)

Klimarisikoanalyse für Immobilien - Wie funktioniert es in der Praxis?

In der jüngsten Fachveranstaltung zur Klimarisikoanalyse stellten die Expertinnen Sophia Seidel und Carolin Eßig neueste Entwicklungen und Strategien zur Bewertung und Bewältigung von Klimarisiken vor. Die Relevanz des Themas steigt kontinuierlich, insbesondere in der Immobilienbranche, die erheblich zum globalen CO2-Ausstoß beiträgt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die EU-Taxonomie, die Wirtschaftsteilnehmer verpflichtet, Klimarisiko- und Vulnerabilitätsanalysen durchzuführen, um nachhaltige Kriterien zu erfüllen.

Sophia Seidel unterstrich die Notwendigkeit, physische Klimarisiken systematisch zu identifizieren und zu bewerten. Dies betrifft nicht nur offensichtliche Gefährdungen wie extreme Wetterereignisse an Küstenregionen, sondern auch weniger beachtete Risiken innerhalb von Europa, wie in Valencia oder im Ahrtal. Die zunehmenden Häufigkeit und Intensität von Ereignissen wie Temperatur- und Windänderungen zwingen dazu, bereits in der Planungsphase von Bauprojekten entsprechende Anpassungsstrategien zu entwickeln. Seidel betonte: „Die Änderungen durch Temperatur und starke Winde werden schwerwiegender“, was die Dringlichkeit von Anpassungsmaßnahmen verdeutlicht.

Ein weiterer zentraler Aspekt war die Rolle der Klimarisikoanalyse bei der Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden. Gebäude müssen auf ihre Anfälligkeit gegenüber Risiken wie Hitze und Starkregen geprüft werden, um angemessene Anpassungsmaßnahmen zu erarbeiten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um das Risiko von Schäden zu minimieren und die Nachhaltigkeit zukunftsfähig zu gestalten.

Carolin Eßig ergänzte, dass die umfassende Bewertung der Klimarisiken entscheidend für das Benchmarking und das Reporting von Immobilienportfolios sei. Diese Prozesse ermöglichen eine strukturelle Darstellung der potenziellen finanziellen Auswirkungen identifizierter Risiken und helfen, Investitionsentscheidungen abzusichern.

Die Veranstaltung hob die Bedeutung der DGNB-Zertifizierung hervor, die als integraler Bestandteil der Klimarisikoanalyse fungiert. Für die hoch angesehene Platin-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ist es erforderlich, Klimaszenarien wie das RCP 8.5 zu berücksichtigen. Dieses Szenario wird als "Worst-Case-Szenario" angesehen und dient als Grundlage für nachhaltige Planungen.

Zudem wurde die Notwendigkeit einer individuellen Vulnerabilitätsanalyse für Immobilienprojekte hervorgehoben. Seidel erläuterte, dass es keine einheitlichen Anforderungen gibt, jedoch Leitfragen helfen können, den Grad der Gefährdung zu bestimmen. Dies schafft eine Basis, um Anpassungsmaßnahmen vorausschauend zu priorisieren und frühzeitig umzusetzen. Dies ist entscheidend, da die Integrationskosten der Risiken steigen, je länger mit der Umsetzung entsprechender Maßnahmen gewartet wird, wie Eßig betonte: „Je länger man mit der Umsetzung entsprechender Maßnahmen wartet, desto kostspieliger kann es werden.“

Eine erfolgreiche Klimarisikoanalyse basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Referenzen wie der IPCC-Interactive-Atlas oder der deutsche Klimaatlas bieten umfassende Datenquellen, die helfen, Szenarien und deren potenzielle Auswirkungen auf spezifische Standorte darzustellen. Hier sind automatisierte Auswertungstools von Vorteil, die auf umfangreichen Datenbanken basieren und eine geografische Visualisierung der Gefährdungspotenziale ermöglichen. Diese digitalen Lösungen sind besonders wertvoll bei Entscheidungen über Neubauten und beim Klimarisikomanagement. Dennoch warnte Seidel davor, sich ausschließlich auf solche Systeme zu verlassen und unterstrich die Wichtigkeit einer manuellen Plausibilitätsprüfung, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Zum Abschluss hob die Veranstaltung die Bedeutung einer Management Summary hervor. Eine gut strukturierte Zusammenfassung der Analyseergebnisse hilft dabei, Risiken effizient zu identifizieren und priorisierte Maßnahmen zur Risikoanpassung festzuhalten. Die Aufschlüsselung der Klimarisiken in Kategorien wie Temperatur, Wind, Wasser und Feststoffe bietet eine klare Übersicht über potenzielle Gefährdungen und ermöglicht eine systematische Handhabung.

Mit Blick auf die Zukunft der Klimarisikoanalyse und deren Anforderungen verwies Seidel auf das Modell der Munich Re, die ein innovatives Berichtsformat entwickelt hat, das Klimarisiken konform zu den EU-Vorgaben behandelt. Dieses Beispiel soll die Qualität und Verwendbarkeit von Daten entscheidend verbessern, was besonders für Akteure im Bereich der Klimarisikoanalyse vorteilhaft sein wird.

Abschließend verdeutlichte die Veranstaltung „Klimarisikoanalyse“, dass eine systematische Betrachtung und Bewertung von Klimarisiken ein unverzichtbarer Bestandteil der nachhaltigen Planung und des Managements von Bauprojekten darstellt. Durch die konsequente Anwendung der vorgestellten Methodiken können Immobilienakteure nicht nur zukünftige Risiken reduzieren, sondern auch nachhaltige Investitionen gezielt fördern und die Anpassung an den Klimawandel strategisch planen.

BUILTWORLD

Panelisten

Relevante Beiträge

Event Image

ESG für Real Assets: 100 Europäische Technologieanbieter

www.techforimpactmap.com - PwC Deutschland und Builtworld Unsere gebaute Welt steht an vorderster Front des Klimawandels, des Verlusts von Natur, der ... mehr lesen

Empfohlen

Grundkurs KI für die Immobilienwirtschaft

In Zusammenarbeit mit unseren Partnern

Angemeldete Personen

AIS Management
blocher partners sustain
Freelancer
Wüest Partner
ZBI Immobilienmanagement