Timber Hybrid Systems
Die Innovationsfabrik 2.0: Heilbronn
Freitag, 15. März 2024 | Online Event
Modular & Vorgefertigt: Wo Ideen zu Innovationen werden
Eines der herausragendes Gründer- und Technologiezentren Baden-Württembergs: Der fünfgeschossiger Holzhybridbau im Herzen Heilbronns
Am Heilbronner Neckarufer wurden in den letzten Jahren umfassende Stadtplanungsmaßnahmen durchgeführt. Auftakt und Abschluss am Neckaruferpark bildet die quadratische Innovationsfabrik 2.0, inspiriert von historischen Fachwerkhäusern. Die Innovationsfabrik entwickelt und zeichnet sich unter anderem durch eine offene, gläserne Struktur und offene Nutzerkommunikation aus.
Event-Zusammenfassung (KI)
Innovative Immobilienkonzepte und nachhaltiges Bauen: Heilbronn als Vorreiter
Im Rahmen der Veranstaltung "Die Innovationsfabrik 2.0: Heilbronn" gaben Dominik Buchta, Geschäftsführer der Stadtsiedlung Heilbronn, und Prof. Felix Waechter von der Technischen Universität Darmstadt tiefgreifende Einblicke in aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich des innovativen Bauens. Der Fokus lag auf der Verbindung von Nachhaltigkeit und Künstlicher Intelligenz mit städtischen Bauprojekten, die Vorbildcharakter über die Stadtgrenzen Heilbronns hinaus haben.
Heilbronn, traditionell eine Industriestadt, hat sich in den letzten Jahren zu einem Zentrum für nachhaltigen Wohnbau und Innovation entwickelt. Dominik Buchta hob hervor, dass die Stadtsiedlung Heilbronn, eines der ältesten kommunalen Wohnungsunternehmen Deutschlands, in den letzten Jahren signifikante Kapazitäten für nachhaltiges Bauen geschaffen hat. Maßgeblich getrieben durch die Unterstützung der Dieter Schwarz Stiftung, die auch zur Etablierung des Bildungscampus in Heilbronn beitrug, stieg die Zahl der Studierenden von 3.000 auf über 8.000. Diese Entwicklung stellt hohe Anforderungen an die Wohnraumversorgung, die durch die Stadtsiedlung erfüllt werden müssen.
Ein zentrales Projekt, das zeigt, wie Städte nachhaltig und zugleich innovativ geplant werden können, ist die Transformation des ehemaligen Industriegebietes zu einem neuen urbanen Raum im Rahmen der Bundesgartenschau 2019. Der dabei entstandene Neckaruferpark steht symbolisch für die gelungene Umgestaltung urbaner Räume unter Berücksichtigung städtebaulicher Qualität und Lebensqualität.
Prof. Felix Waechter, Architekt und Professor, warf einen besonderen Blick auf die Bedeutung von ökologischen Baumaterialien und einen ganzheitlichen Ansatz bei der Stadtentwicklung. „Es ist essenziell, dass Architektur und Stadtplanung Hand in Hand gehen, um die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen“, betonte er. Der Holzbau spielt hierbei eine besondere Rolle. Holz ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ein wesentlicher Treiber für umweltfreundliches Bauen, indem es als Kohlenstoffspeicher fungiert und weniger Treibhausgasemissionen erzeugt.
Das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und technologischen Innovationen demonstriert Heilbronn eindrucksvoll durch die Entwicklung eines Innovationsparks für Artificial Intelligence. Dieses Projekt wird vom Land Baden-Württemberg mit 50 Millionen Euro gefördert und soll als Katalysator für technologische Fortschritte insbesondere im Bauwesen dienen. Der Einsatz von erneuerbaren Energieressourcen und effizienten Dämmmaterialien ist entscheidend, um den Primärenergiebedarf und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Eine Gebäudesimulationsrechnung, die Buchta präsentierte, zeigt einen Primärenergiebedarf von lediglich 10 kWh pro Quadratmeter und CO2-Emissionen von 5 kg pro Quadratmeter, was die Fortschritte in der ressourceneffizienten Bauweise unterstreicht.
Ein zentrales Thema war auch die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Hierbei geht es um die Wiederverwendung von Materialien und die Anpassung von Gebäudekonstruktionen, um langfristige Ressourcenschonung zu gewährleisten. Strategien wie die Verwendung von Holz-Beton-Verbundsystemen in mehrgeschossigen Wohnbauten wurden diskutiert, um die Vorteile beider Materialien effizient zu nutzen.
In der Diskussion um die Flexibilität von Bauprojekten verwies Buchta auf die Herausforderungen, die sich durch bestehende Baurichtlinien und Energieeffizienzanforderungen ergeben. Die oft sehr strengen Normen können der Einführung innovativer Baustoffe und -methoden entgegenstehen. "Man müsste bei so einem Projekt auch mal Baulinien überschreiten dürfen," merkte Buchta kritisch an.
Ein prägnantes Beispiel für moderne Immobilienkonzepte ist das Skyo-Projekt in Heilbronn. Das Gebäude zeichnet sich durch flexible Nutzungsmöglichkeiten und innovative Brandschutzlösungen aus. Bereits 50 % der verfügbaren Flächen sind vermietet. Prof. Waechter erläuterte, wie das offene Raumkonzept als „Marktplatz“ für den Austausch und die Zusammenarbeit unter jungen Unternehmen dient. Die Brandschutzanforderungen in Holzgebäuden, insbesondere der Einsatz von Sprinkleranlagen, bieten Lösungen, die sowohl Sicherheit als auch die natürliche Optik des Holzes bewahren.
Themen wie die Zertifizierung von Gebäuden wurden ebenfalls aufgegriffen. Dominik Buchta erklärte, dass Zertifizierungen insbesondere bei Leuchtturmprojekten angestrebt werden, um Ressourcen gezielt zu nutzen und die Sichtbarkeit der innovativen Ansätze zu maximieren.
Insgesamt wurde in der Veranstaltung deutlich, dass Heilbronn in der Lage ist, als Modell für andere städtische Bereiche zu dienen, indem es wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte in der Stadtentwicklung miteinander verbindet. Die Innovationsbereitschaft und der Einsatz moderner Technologien schaffen Räumlichkeiten, die nicht nur funktional, sondern auch nachhaltig und anpassungsfähig sind – ein beeindruckendes Beispiel zukunftsweisender Stadtplanung.
Panelisten
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