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Building Circular

Hortus Basel: Pionierprojekt für innovatives Bauen mit Lehm

Freitag, 11. Oktober 2024 | Online Event

Decken aus Holz-Lehm-Verbundelemente und Einbau von über 15.000 m² Lehmbauplatten

Whole Life Carbon Optimierung & Kreislaufwirtschaft in Exzellenz: HORTUS zahlt die aufgewandte Energie innerhalb einer Generation, also unter 30 Jahren, zurück. Das Full Circle Design des HORTUS sorgt dafür, dass kein Bauteil verschwendet wird.

Ein zentrales Element dieses Projekts ist die innovative Holz-Lehm-Decke. Diese Decke besteht aus Holzbalken, die mit Stampflehm gefüllt sind, und bietet zahlreiche Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Besonders hervorzuheben ist auch der Trockenbau, bei dem über 15.000 m² Lehmbauplatten eingebaut wurden. Durch die Verwendung von Lehm wird die CO2-Bilanz erheblich verbessert, da Lehm ein natürlicher und wiederverwendbarer Baustoff ist. Zudem wirkt der Lehm brandschützend und verbessert die Schall- und Wärmedämmung.

Die Decke wurde in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Unternehmen Lehm Ton Erde und dem Ostschweizer Holzbauunternehmen Blumer Lehmann entwickelt. Die Herstellung der Deckenelemente erfolgt vor Ort in einer Feldfabrik, was die Transportwege minimiert und die Effizienz steigert. Das modulare System ermöglicht eine einfache Montage und Demontage, wodurch die Elemente wiederverwendbar sind. Insgesamt setzt die Holz-Lehm-Decke neue Maßstäbe in der nachhaltigen Bauweise und zeigt, wie traditionelle Materialien innovativ eingesetzt werden können.

Event-Zusammenfassung (KI)

Nachhaltige Bauweisen im Fokus: „Hortus Basel: Pionierprojekt für innovatives Bauen mit Lehm“

Im jüngsten Webinar unter dem Titel "Hortus Basel: Pionierprojekt für innovatives Bauen mit Lehm", stellten Experten der Bauindustrie zukunftsweisende Ansätze im Bereich des Holzbaus und der nachhaltigen Architektur vor. Zu den angesehenen Teilnehmern gehörten Dr. Johannes Eisenhut, Geschäftsführer der Senn Development AG, und Richard Jussel von Blumer Lehmann. Diskutiert wurden innovative Projekte und Konzepte, die der Branche als Vorbilder für ökologische und ökonomische Entwicklungen dienen könnten.

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Präsentation eines "radikal nachhaltigen" Bauprojekts, das als eines der revolutionärsten Holzprojekte Europas gilt. Dr. Johannes Eisenhut führte aus, dass bei diesem Projekt konsequent auf Beton verzichtet wurde, um die graue Energie zu minimieren. Eisenhut erläuterte: „Die Bestellung lautete, ein radikal nachhaltiges Gebäude zu entwickeln, und der Holzbau war ein Produkt dieser Aufgabe.“ Die innovative Kombination aus Holz und Lehm stellt einen wesentlichen Ansatzpunkt zur Verbesserung der Zirkularität und Behaglichkeit dar.

Kooperative Planungsprozesse für höchste Qualität

Von besonderer Bedeutung für den Erfolg des Projekts ist die enge Kooperation mit Herzog & de Meuron, renommierten Architekten, die ihr Fachwissen in dieses zukunftsorientierte Bauvorhaben einbrachten. Diese Zusammenarbeit unterstreicht den avantgardistischen Charakter des Projekts und sichert die Qualität der Ausführung.

Richard Jussel von Blumer Lehmann, eines der führenden Holzbauunternehmen der Schweiz, hob hervor, dass traditionelle Bauprozesse in der modernen Anwendung von großer Bedeutung sind: „Wir sind zurückgegangen zu einer alten Tradition, die Fachwissen erfordert.“ Blumer Lehmann setzte bei diesem Projekt auf ihre Expertise in Freiformkonstruktionen und Modulbau, um innovative Lösungen zu schaffen, die international Beachtung finden.

Hortus Basel: Pionierprojekt für innovatives Bauen mit Lehm und die Wertigkeit von Kooperationen

Das Projekt „Hortus Basel: Pionierprojekt für innovatives Bauen mit Lehm“ wird im Frühling nächsten Jahres bezugsfertig sein und befindet sich im Whitestone Innovation Park in Basel, einem bedeutenden Zentrum für Life Sciences. Dr. Eisenhut betonte im Webinar die strategische Bedeutung des Standorts Allschwil bei Basel für die Entwicklung eines Hubs für Life Sciences, ähnlich wie Schlieren bei Zürich. Die Beteiligung renommierter Unternehmen wie Novartis und Roche unterstreicht das solide Fundament für zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich.

Ein wesentliches Merkmal des Projekts ist die Zusammenarbeit mit Switz Innovation, einer Bundesstiftung, die nach dem Verlust des Bankgeheimnisses als wirtschaftlicher Impulsgeber in der Schweiz dient. Diese integrierte Ansätze aus akademischer Forschung und kommerziellen Unternehmenspraktiken, um ein funktionales Innovationszentrum für die Zukunft der Life Sciences zu schaffen.

Radikale Nachhaltigkeit und ökonomische Effizienz

Besondere Beachtung fand das innovative Betriebskonzept, das auf dem Prinzip von Access over Ownership basiert. Durch die gemeinschaftliche Nutzung von Räumlichkeiten können Betriebskosten reduziert und zusätzliche Annehmlichkeiten für die Mieter geschaffen werden, erläuterte Dr. Eisenhut: "Ein Mietvertrag im Hortus umfasst etwa 70 % eigene Flächen und 30 % gemeinschaftliche Flächen." Dieses Modell fördert Flächeneffizienz und interaktive Kollaboration zwischen den Mietern.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Entwicklung eines umweltfreundlichen Plusenergie-Laborgebäudes mit niedrigen CO₂-Emissionen. Die einzigartige bauliche Struktur minimiert den Energieverbrauch, während die Gebäude durch Photovoltaik nahezu autark sind. "Das Gebäude amortisiert seine graue Energie in 30 Jahren", präzisierte Eisenhut und verwies auf die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele, die gemäß LEED Platin-Standards erreicht werden sollen.

Komplexität der Nachhaltigkeit in Planung und Baupraxis

Richard Jussel und Dr. Eisenhut bekräftigten, dass die Betrachtung der doppelten Wesentlichkeit, also der internen und externen Umweltauswirkungen, integraler Bestandteil zeitgemäßer Bauplanung sein müsse. Jussel führte aus, dass nachhaltige Planung anspruchsvolle ökologische Berechnungen erfordere und hob die drastische Notwendigkeit hervor, den CO₂-Fußabdruck der Bauindustrie, der global 40 % der Emissionen ausmacht, signifikant zu verringern.

Das Seminar thematisierte auch die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Dr. Eisenhut wies auf den bewussten Umgang mit Werkstoffen hin, wie den Verzicht auf Dreifachverglasung oder die bewusste Wahl nachhaltigen Dämmmaterials. Eine nachhaltige Bauweise beruhe auch maßgeblich auf erneuerbaren Energien und ihrer intelligenten Integration in die Architektur.

Richard Jussel beleuchtete die logistische und qualitative Herausforderung der innovativen Lehm-Holz-Decken, die mittlerweile gegen konventionelle Betondecken in puncto Leistung konkurrieren. Der Fokus auf Qualitätssicherung und die Vermeidung von Patentierungen im Interesse des Klimaschutzes spiegelt das innovative Selbstverständnis der Branche wider.

Ausblick: Anpassung und Innovation im Bausektor

Insgesamt verdeutlicht die Veranstaltung "Hortus Basel: Pionierprojekt für innovatives Bauen mit Lehm", dass der Erfolg ökologisch bewusster Architektur nicht nur in technologischen Fortschritten liegt, sondern auch in der Bereitschaft, Planungs- und Baupraktiken grundlegend zu verändern. Die Einbindung vielfältiger Perspektiven und nachhaltiger Ansätze im Sinne einer kooperativen und zukunftsfähigen Strategie ist demzufolge zentral für die Branche. Dr. Eisenhut fasste treffend zusammen: „Innovation durch das Überdenken traditioneller Prozesse kann die Basis für nachhaltigen Erfolg bilden.“

Diese Veranstaltung bot den Teilnehmern einen umfangreichen Einblick in die umfassenden Möglichkeiten, denen sich die Bauwirtschaft in den kommenden Jahren öffnen muss, und wurde somit der Rolle einer Inspirationsquelle für die gesamte Branche gerecht.

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