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GRESB Real Estate Insights: Review 2024 & Ausblick 2025

Donnerstag, 13. Februar 2025 | Online Event

Globaler ESG Benchmark: Worauf zu achten ist

Exakt 15 Jahre nach der Stunde 0 unterstreicht die diesjährige Bilanz die andauernde Bedeutung des Benchmarks in einer ganzen Branche - 2‘223 Teilnehmer in mehr als 80 Ländermärkten mit 208‘250 Assets haben sich der Herausforderung des Benchmarkings im Bereich Real Estate 2024 gestellt.

Wir möchten gemeinsam diese Ergebnisse nochmal reflektieren und aufzeigen, wo die Stärken und die Aufgaben im Jahr 2024 lagen. Dabei stellen wir zurückliegende Anpassungen und Veränderungen im Benchmark dar, ordnen die Entwicklung der Ergebnisse ein und geben Ausblick auf 2025.

Was erwartet uns in der GRESB Eingabe 2025? Welche Weichen werden für die Zukunft gestellt? Welche Schwerpunkte werden gesetzt?

Diesen Fragen werden wir nachgehen und die GRESB Eingabe 2025 im Bereich Real Estate für Sie in den Kontext einer stetigen gemeinsamen Weiterentwicklung setzen.

Event-Zusammenfassung (KI)

GRESB Real Estate Insights: Review 2024 & Ausblick 2025

In einer umfassenden Fachveranstaltung unter dem Titel "BUILTWORLD - Ein ganzheitlicher Ansatz für Nachhaltigkeit im Immobiliensektor" versammelten sich führende Experten, um über die neuesten Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Immobilienbewertung zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand Carolin Eßig, eine anerkannte Fachreferentin für Nachhaltigkeit mit einem Hintergrund in Bauingenieurwesen und Projektmanagement. Die Veranstaltung bot tiefgreifende Einblicke in die aktuellen Trends und kommenden Anforderungen innerhalb der ESG-Berichterstattung (Environmental, Social, Governance).

Ein umfassendes Benchmarking-Tool für Immobilien

Der Global Real Estate Sustainability Benchmark (GRESB) ist zu einem wesentlichen Instrument für die Bewertung von ESG-Kriterien innerhalb von Immobilienportfolios weltweit geworden. Mit seinem holistischen Ansatz bietet GRESB den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Nachhaltigkeitspraktiken im Vergleich zu ihren Mitbewerbern zu messen. Carolin Eßig erläuterte die Struktur des GRESB-Bewertungsmodells, das aus einer Managementkomponente (30% Gewichtung) sowie den Performance- und Development-Komponenten (70% Gewichtung) besteht. Diese klare Strukturierung ermöglicht eine nachhaltige und detaillierte Bewertung sowohl qualitativer als auch quantitativer Aspekte von Immobilien.

Neue Anforderungen an die Datenqualität und Klimastrategien

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Qualität und Relevanz der genutzten Daten im Management. Eßig wies darauf hin, dass Unternehmensrichtlinien, besonders für Umwelt und soziale Nachhaltigkeit, von zentraler Bedeutung sind. Ergänzt wird dies durch die Anforderungen an Risikomanagement-Strategien, die Unternehmen nicht nur bei der Datensammlung, sondern auch bei der Implementierung robuster Risikominderungsstrategien unterstützen sollen.

Im Jahr 2024 wurden erstmals Klimaresilienzstrategien und die verpflichtende Deklaration von Netto-Null-Zielen eingeführt. Diese Neuerungen verlangen von den Unternehmen eine größere Transparenz und Nachvollziehbarkeit ihrer Klimaziele. „Viele Unternehmen wurden zum ersten Mal konkret aufgefordert, ihre Netto-Null-Ziele zu deklarieren, was zahlreiche Teilnehmer betroffen hat,“ betonte Eßig.

Peer-Vergleich und Zertifikatsbewertung

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der GRESB-Teilnahme ist der verbesserte Peer-Vergleich. Ab 2025 können Teilnehmer ihre Peer-Gruppe selbst auswählen, wodurch eine erhöhte Vergleichbarkeit über geografische und Nutzungskategorien hinweg erreicht wird. Trotz dieser Flexibilität bleiben grundlegende Benchmark-Elemente, wie die Bewertung von Verbrauchsdaten und Zertifikaten, innerhalb der vordefinierten Gruppen konstant.

Auch bei der Bewertung von Gebäudenzertifikaten gibt es Neuerungen. Neu eingeführt wurde ein Gültigkeitsfaktor für Zertifikate im Bereich Neubau, welcher diese abhängig vom Ausstellungsjahr entwertet. Je älter das Zertifikat, desto geringer sein Wert. Dies soll verhindern, dass Unternehmen durch einmalige Zertifizierungen langfristig ein „grünes“ Image aufrechterhalten können ohne fortwährende Anpassungen.

Herausforderungen in der Datenerhebung und Energieeffizienz

Die Veranstaltung deckte signifikante Herausforderungen im Bereich der Datenerhebung, insbesondere beim Energie- und Wasserverbrauch, auf. Eßig hob hervor, dass die Schweiz hinsichtlich der Datenabdeckung einen Vorsprung hat, während Deutschland mit einer Erfassungsquote von etwa 75% im Energiebereich noch Verbesserungspotenzial aufweist. Eine vereinfachte Methodik, etwa bei der Abfallmessung, könnte hier zu besseren Ergebnissen führen.

Hinsichtlich der Energieeffizienz von Immobilienportfolios wurde ein neuer Ansatz vorgestellt, bei dem hocheffiziente Anlagen im Like-for-Like-Vergleich ohne jährliche Verbesserung die volle Punktzahl erreichen können. Diese Anpassung soll eine gerechtere Vergleichsbasis für Immobilien schaffen, die bereits hohe Effizienzstandards erfüllen.

Integration nachhaltiger Praktiken und Zukunftsausblick

Das GRESB-Framework wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den sich verändernden Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Beispielsweise wurde betont, dass zukünftig erneuerbare Energien intensiver abgefragt und die Biodiversität im Risikomanagement integriert werden sollen. Eine schrittweise Integration der grauen Energie in alle Bewertungsdimensionen ist ebenfalls geplant, um die Ressourcennutzung nachhaltiger zu gestalten.

Langfristige Veränderungen bei Gebäudezertifizierungen, die ab 2027 wirksam werden sollen, wurden ebenfalls diskutiert. Diese Anpassungen zielen darauf ab, Standards zu etablieren, die unterscheiden, ob ein Zertifikat als vollwertig oder nur partiell anerkannt wird. "Diese Anpassungen verlangen von den Marktteilnehmenden eine schrittweise Umstellung, um den neuen Standards gerecht zu werden und langfristig eine nachhaltige Immobilienentwicklung zu fördern,“ so Eßig.

Abschließend verdeutlichten die Experten der Veranstaltung, dass die operative Leistung von Gebäuden zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Branche muss nicht nur Daten sammeln, sondern auch messbare Fortschritte erzielen, um dem Deckeneffekt entgegenzuwirken, bei dem Unternehmen im Managementteil hohe Leistungen präsentieren, die operative Umsetzung jedoch vernachlässigen. Der Weg zu einer nachhaltigen Immobilienbewertung erfordert ständige Anpassung und Innovation, was in den GRESB-Standards und deren laufender Weiterentwicklung klar erkennbar ist. Der Trend zu mehr Transparenz und Glaubwürdigkeit im Immobiliensektor ist dabei unübersehbar.

Panelisten