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Green Lease 2.0 – Vom grünen Mietvertrag zum ESG Lease

Freitag, 19. April 2024 | Online Event

Von der Theorie in die gängige Praxis

Im Jahr 2018 hat der ZIA den Green Lease als Baukasten der Branche zur Verfügung gestellt. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Regulatorik auf EU sowie nationaler Ebene hat sich das Bild der Kernelemente eines Green Lease in den letzten Jahren stark gewandelt. Gemeinsam blicken wir auf den vom ZIA herausgegeben neuen Green Lease 2.0 sowie die Anwendung in der Praxis

  • Was ist ein Basis Green Lease und was ein erweiterter Green Lease?
  • Wie funktioniert die Anpassung des Baukastens für einzelne Assetklassen?
  • Wie funktionieren Benchmarks für mehr Transparenz an den Märkten?
  • Wie schafft man es die Mieter und Asset Manager stärker für das Thema einzuspannen?

 

Event-Zusammenfassung (KI)

Green Lease 2.0 – Vom grünen Mietvertrag zum ESG Lease

Im Rahmen des Fach-Webinars „Green Lease 2.0 – Vom grünen Mietvertrag zum ESG Lease“ diskutierten die Experten Dr. Julia Haas von Freshfields Bruckhaus Deringer, Robert Kitel von der Eisdecke AG und Elena Winter von Union Investment über innovative Ansätze zur Förderung von Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche. Im Zentrum standen sogenannte Greenleases – nachhaltige Mietverträge, die auf ökologische Verantwortung seitens der Mieter und Vermieter abzielen.

Konzept und Fortschritte von Greenleases

Greenleases stellen einen entscheidenden Schritt zur Förderung ökologischer Nachhaltigkeit im Immobiliensektor dar. Diese speziell ausgestalteten Mietverträge enthalten Regelungen, die darauf ausgerichtet sind, sowohl die Nutzung durch den Mieter als auch die Bewirtschaftung der Immobilie durch den Vermieter nachhaltig zu gestalten. Dr. Julia Haas beschrieb Greenleases als „auf Nachhaltigkeit gerichtete Mietverträge, die sich durch besondere Regelungen auszeichnen.“ Ziel ist es, ökologische Bestrebungen zu fördern, ohne andere Umweltziele signifikant zu beeinträchtigen.

Seit ihrer Einführung im Jahr 2018 mussten Greenleases mehrfach an neue regulatorische Entwicklungen angepasst werden, um den Anforderungen der EU-Taxonomie, der Offenlegungsverordnung und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gerecht zu werden. Die neue Version 2.0 eröffnet zudem einen erweiterten Fokus auf Environmental, Social und Governance (ESG)-Aspekte, was die Akzeptanz und Verbreitung im Markt fördern soll. Dazu gehört auch die Berücksichtigung von Datenschutzthemen beim Datenaustausch und die Integration nationaler Regelwerke wie dem Gebäudeenergiegesetz.

Herausforderungen und Umsetzungsstrategien

Ein wesentliches Thema während des Webinars war das Spannungsverhältnis zwischen Verpflichtung und Anreiz im Mietrecht. Julia Haas betonte, dass jede Greenlease individuell auf die konkrete Immobilie und die Vertragsparteien zugeschnitten sein muss. „Es gibt keine absolut richtige Fassung von Greenlease. Jeder Vertrag muss maßgeschneidert sein,“ erklärte Haas. Diese Flexibilität ist notwendig, um sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele zu erreichen.

Robert Kitel führte aus, dass Greenleases in der Praxis als integraler Bestandteil des Mietvertrags gesehen werden sollten – ohne einen separaten „grünen“ Abschnitt. „Ein Greenlease ist nichts anderes als ein Tisch, an dem sich beide Parteien setzen können. Es ist ein Rahmen für Diskussionen und Verhandlungen über nachhaltige Praktiken,“ sagte Kitel. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Kooperation und Engagement beider Parteien für eine erfolgreiche Umsetzung.

Der Wert von Verbrauchsdaten und innovative Anreize

Ein zentrales Element von Greenleases ist der Austausch von Verbrauchsdaten, um Transparenz zu fördern und Einsparpotenziale in den Bereichen Energie-, Wasserverbrauch und Abfallreduzierung zu identifizieren – was Haas als die „energetische Trias“ bezeichnete. Dank dieser Daten können Mieter und Vermieter besser zusammenarbeiten, um nachhaltige Praktiken zu etablieren.

Zum Thema Anreize bemerkte Haas, dass mietfreie Zeiten oder andere Benefits helfen können, Mieter von den Vorteilen grüner Maßnahmen zu überzeugen. Diese Maßnahmen fördern das Verständnis für die langfristigen Vorteile von Nachhaltigkeitsstrategien und helfen, die Bedeutung von Umweltschutz und Ressourcenschonung für alle Parteien greifbar zu machen.

Praktische Herausforderungen in der Umsetzung

Trotz der Anerkennung von Greenleases als Instrument zur Förderung von Nachhaltigkeit stießen diese Verträge laut Elena Winter auf strukturelle Hürden. Ihr breites Portfolio von über 10.000 Mietverträgen in 24 Ländern zeigt, dass die Durchdringung grüner Mietverträge mit nur etwa 20% noch gering ist. „Es gibt häufig keine Standardverträge, sodass jede Klausel individuell verhandelt werden muss,“ erläuterte Winter.

Darüber hinaus machte Robert Kitel auf die essentielle Rolle von Bestandsgebäuden aufmerksam – oft übersehen im Fokus auf Neubauten. Er visioniert eine Zukunft, in der Mieter eine Nebenkostenabrechnung mit CO2-Fußabdruck erhalten, um Transparenz und weitere Einsparungen zu fördern.

Integration von ESG-Strategien und Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen

Die Implementierung von ESG-Strategien erfordert die Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Mietern und Vermietern. „Es ist eine Frage des Willens und des Zeitpunkts, inwieweit Vermieter und Mieter bereit sind, über nachhaltige Maßnahmen zu verhandeln“, sagte Elena Winter.

Fazit

Das Webinar unterstrich die Wichtigkeit von Greenleases als entscheidendes Instrument zur Förderung von Nachhaltigkeit und zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Immobiliensektor. Damit diese Vertragsform jedoch ihr volles Potenzial entfalten kann, bedarf es klarer Anreizsysteme und einer dynamischen Anpassung an die rechtlichen und Marktgegebenheiten. „Die ESG-Maßnahmen in der Immobilienwirtschaft sind nicht nur ein Ausdruck ökologischen Bewusstseins, sondern praktisch notwendig zur Erreichung der Klimaziele der Branche,“ resümierte Haas.

Insgesamt zeigt sich, dass die Immobilienbranche auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist, jedoch noch Herausforderungen in Bezug auf die Implementierung und Akzeptanz von Greenleases bestehen. Der Schlüssel liegt in der Entwicklung rechtlich robuster und flexibel anpassbarer Rahmenbedingungen, die sowohl ökologische als auch ökonomische Anforderungen erfüllen.

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