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ESG-Reporting im Umbruch: Wie Immobilienunternehmen am besten auf die Deregulierungswelle reagieren sollten

Donnerstag, 24. April 2025 | Online Event

Einordnung & Handlungsempfehlungen aus der Omnibus Verordnung

Der zunehmende politische Druck und neue regulatorische Vorgaben stellen Immobilienunternehmen vor große Herausforderungen im Bereich ESG-Reporting. Gleichzeitig zeichnet sich eine Deregulierungswelle in Europa ab, die bestehende Anforderungen lockert und für Unsicherheit sorgt. Diese Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf die nachhaltige Bau- und Immobilienwirtschaft und werfen die Frage auf, wie Unternehmen jetzt strategisch reagieren sollten. 

Gemeinsam diskutieren wir unter anderem:

  • Welche Auswirkungen hat die Deregulierung auf bestehende ESG-Standards in der Immobilienwirtschaft?

  • Welche neuen Freiräume und Risiken entstehen für Firmen?

  • Wie können Immobilienunternehmen trotz Lockerungen die richtigen ESG-Strategien verfolgen?

Event-Zusammenfassung (KI)

Navigieren durch regulatorische Veränderungen: Herausforderungen und Chancen im ESG-Management für die Immobilienbranche

Die jüngste Veranstaltung mit dem Titel "ESG-Reporting im Umbruch: Wie Immobilienunternehmen am besten auf die Deregulierungswelle reagieren sollten" bot tiefe Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Chancen, die sich durch die regulatorischen Veränderungen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung ergeben. Experten wie Melanie Linke von PwC, Sebastian Kreutel und Aljoscha Schwedler analysierten die Auswirkungen zentraler Richtlinien wie der Omnibus-Richtlinie und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf die Immobilienbranche.

Im Zentrum der Diskussion stand die durch die Omnibus-Richtlinie entstandene Unsicherheit hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Melanie Linke betonte, dass Unternehmen nun vor der Frage stehen, ob Investitionen in Nachhaltigkeitsabteilungen angesichts veränderter Berichtspflichten gerechtfertigt sind. Obwohl nur eine geringe Anzahl von Unternehmen direkt betroffen ist, könnten die Auswirkungen auf die Erhebung und das Management von ESG-Daten (Environment, Social, Governance) erheblich sein. Linke erläuterte: "Wir sehen, dass viele der gesetzlichen Anforderungen deckungsgleich mit den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sein können und direkt zugeordnet werden."

Der erfahrene Branchenkenner Sebastian Kreutel äußerte sich kritisch über die Omnibus-Richtlinie, indem er auf die Lücken hinwies, die sie in der obligatorischen ESG-Transparenz hinterlässt. Kreutel machte deutlich, dass Investoren und Stakeholder weiterhin hohe Erwartungen bezüglich der Nachhaltigkeitskennzahlen haben. "Es scheint fast, als ob die Abschaffung oder das Aufweichen der CSRD durch die Omnibus-Richtlinie einen Bärendienst für die ESG-Transparenz erweist," sagte Kreutel. Trotz der regulatorischen Erleichterungen sind viele Unternehmen nach wie vor in der Pflicht, umfassend über ihre Nachhaltigkeitskennzahlen zu berichten.

Aljoscha Schwedler erläuterte die langfristigen Herausforderungen, die sich aus der Unklarheit über die Anwendbarkeit von Anforderungen ergeben. Diese Unsicherheit erschwert eine strategische Planung erheblich und verhindert eine systematische Erfassung notwendiger Nachhaltigkeitsdaten.

Nichtsdestotrotz wurde im Webinar deutlich gemacht, dass die Erfassung von ESG-Daten weiterhin von zentraler Bedeutung bleibt. Neben rechtlichen Anforderungen stehen hierbei die Erwartungen von Investoren und Stakeholdern im Fokus. Die Integration dieser Daten ist entscheidend für eine fundierte Risikobewertung, die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und die Sicherung wettbewerbsfähiger Vorteile. Melanie Linke unterstrich, dass "Nachhaltigkeit essenziell für Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit bleibt, unabhängig von der Größe der Immobilienunternehmen."

Auch die Relevanz von Strategischen Vorteilen durch ESG-konforme Daten wurde intensiv diskutiert. Eine nachhaltige Geschäftsstrategie kann nicht nur Mieter und Investoren anziehen, sondern auch attraktivere Bedingungen bei Versicherungen und Finanzierungen ermöglichen. Die operative Optimierung durch ein gezieltes Energiemanagement und die Erschließung von Sanierungspotenziale wurden als signifikante Vorteile identifiziert. Sebastian Kreutel hob hervor, dass "Unternehmen, die ESG-Daten nicht integrieren, sowohl regulatorische als auch wirtschaftliche Nachteile riskieren könnten."

Technologisch gesehen spielt die Standardisierung und Effizienzsteigerung der Datenerhebung eine zentrale Rolle. Moderne Lösungen wie IoT-basierte Systeme und Smart Meter sind entscheidend, um neue regulatorische Anforderungen, wie etwa das CO2-Kostenaufteilungsgesetz, zu erfüllen. Kreutel betonte, dass Unternehmen technologisch aufrüsten müssen, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.

Ein weiterer Aspekt der Veranstaltung war die Betrachtung physischer Risiken im Kontext des Klimawandels. Melanie Linke wies auf die wachsende Bedeutung dieser Risiken hin, besonders da sie die Lieferketten und die Bewohnbarkeit von Gebäuden direkt beeinflussen. Ein integraler Bestandteil zukünftiger Strategien wird demnach die Überwachung von Faktoren wie Innenraum- und Luftqualität durch Sensorik sein.

Sebastian Kreutel verdeutlichte die zentrale Rolle von Immobilien in der globalen Klimapolitik. Er warnte davor, den Fokus ausschließlich auf klimaneutrale Neubauten zu legen, da der Großteil der bis 2045 bestehenden Gebäude bereits heute existiert. Eine energetische Optimierung des Bestands sollte daher im Mittelpunkt der Strategien zur Emissionsreduktion stehen.

Aljoscha Schwedler ergänzte, dass durch die Fokussierung auf die Transformation bestehender Assets zugleich Herausforderungen und Chancen bestehen. Diese Transformation könnte Unternehmen nicht nur helfen, sich an klimatische Veränderungen anzupassen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile durch Biodiversitätsmaßnahmen realisieren.

Abschließend wurde die Bedeutung von Prüfstandards im umfangreichen Nachhaltigkeitsreporting hervorgehoben. Die gegenwärtigen Prüfmethoden müssen möglicherweise weiterentwickelt werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, da Nachhaltigkeitsthemen zunehmend Einfluss auf die finanzielle Bewertung von Unternehmen nehmen.

Insgesamt offenbarte die Veranstaltung "ESG-Reporting im Umbruch: Wie Immobilienunternehmen am besten auf die Deregulierungswelle reagieren sollten", dass die Immobilienbranche vor einem bedeutenden Wandel steht, der sowohl ökologische als auch ökonomische Chancen birgt. Die Integration von Daten und Technologie wird hierbei als essentiell angesehen, um eine zukunftsfähige und wettbewerbsfähige Immobilienwirtschaft zu gewährleisten.

Panelisten

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