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Building Circular

Cradle to Cradle - Das neue zirkuläre Bauen: Wertschöpfung im Kreislauf

Donnerstag, 30. Januar 2025 | Online Event

Cradle to Cradle - Die neue Revolution?

Erfahren Sie, wie das Cradle to Cradle Konzept die Bauwirtschaft grundlegend verändert und praxisnah umgesetzt werden kann. Lernen Sie konkrete Ansätze für zirkuläre Wertschöpfungsketten kennen und diskutieren Sie mit uns die Potenziale nachhaltiger Bauweisen.

Folgende  Fragen werden in der Diskussion aufgegriffen:

  • Wie lassen sich innovative Materialien sinnvoll in Bauprojekten einsetzen?
  • Welche Geschäftsmodelle ermöglichen eine wirtschaftlich erfolgreiche Kreislaufwirtschaft?
  • Wie können die Anforderungen des EU Green Deals und der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie in der Praxis erfüllt werden?

Event-Zusammenfassung (KI)

Cradle to Cradle - Das neue zirkuläre Bauen: Wertschöpfung im Kreislauf

Im Rahmen des Fachwebinars "BUILTWORLD" diskutierten Branchenexperten wie Dagmar Elisabeth Parusel die Möglichkeiten und Herausforderungen einer zirkulären Bauwirtschaft. Zentraler Punkt der Diskussion war die Implementierung von nachhaltigen Konzepten wie Cradle-to-Cradle (C2C) und die verbindliche Einbindung digitaler Technologien, um den Anforderungen an eine ressourcenschonende und ökologisch verträgliche Bauweise gerecht zu werden. Die Sprecher waren sich einig: Der Übergang zu kreislauffähigen Bauprozessen ist nicht nur notwendig für die Erreichung europäischer Klimaziele, sondern bietet auch wirtschaftliche Vorteile durch effizientere Nutzung der Ressourcen.

Die Bedeutung zirkulärer Baupraktiken

Dagmar Elisabeth Parusel hob hervor, dass die Bauindustrie eine Schlüsselrolle bei der Verringerung des Verbrauchs von Rohstoffen spielt. "Wir sollten auf ein Problem der Materialien statt der Umwelt blicken", betonte sie, um deutlich zu machen, dass der effiziente Umgang mit Materialien der zentralen Anspruch sein müsse. Der Bausektor ist für etwa 60 bis 70 % der weltweit genutzten Ressourcen verantwortlich, darunter Wasser, Sand, Kies und fossile Brennstoffe. Die Notwendigkeit, Kreisläufe zu schließen und Materialien nicht einfach nur zu verbrauchen, sondern effizient zu nutzen, steht im Vordergrund.

Ein kritischer Punkt in der Ressourcendiskussion war Kupfer, das bei gleichbleibendem Verbrauch in 32 Jahren aufgebraucht sein könnte. Besonders wichtig sei hierbei, innovative Designtechniken einzusetzen, die den Rückbau und die Wiederverwertung von Materialien ermöglichen. C2C-Prozesse könnten hier einen entscheidenden Beitrag leisten und die Tür zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft öffnen.

Einsatz regenerativer Energien und technologischer Hilfsmittel

Christina Sommer betonte die Fortschritte im Energiebereich, etwa in der Geothermie, Photovoltaik und Windenergie, die den nachhaltigen Umgang mit Energie in der Bauwirtschaft fördern könnten. Sie zeigte sich überzeugt: "Das Energieproblem haben wir im Griff." Diese Fortschritte seien entscheidend, um den ökologischen Fußabdruck der Branche zu verringern.

Neben den Energiefragen spielten auch technologische Hilfsmittel eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung zirkulärer Baupraktiken. Hierzu zählen digitale Produktpässe, die Transparenz über den gesamten Produktlebenszyklus schaffen und eine einwandfreie Wiederverwendung sowie das Recycling von Materialien sicherstellen. “Digitale Produktpässe schaffen Transparenz und legen die Basis für eine digitale Kreislaufwirtschaft,” erklärte Parusel.

Recycling und Materialgesundheit im Bauwesen

Zentrale Themen des Webinars waren die Unterschiede zwischen Recycling und Downcycling. Dagmar Elisabeth Parusel erläuterte, dass Unternehmen wie Aurubis durch eine erhebliche Erhöhung der Recyclingquote wirtschaftliche Potenziale erschließen können. Hingegen wird vielen anderen Fällen, wie etwa bei der Umwandlung von Waschbecken in Bauschutt, ein Downcycling betrieben, was zur Degradierung hochwertiger Materialien führt. Wolfgang Moderegger beschrieb dies als "den übelsten Schritt in der Materialkaskade".

Positiv würdigte Parusel die langlebigen und kreislauffähigen Designs der Climatex AG als Paradebeispiele für Upcycling. Im Gegensatz dazu seien einige Recyclingprodukte nicht optimal konzipiert, und es besteht die Gefahr, dass sie bestehende Kreisläufe durchbrechen.

Materialqualität und Gesundheit

Die ökologische Materialqualität war ein weiteres wichtiges Thema, gerade im Hinblick auf die Innenraumluftqualität. PVC-beschichtete Tapeten oder ungeeignete Innenausstattungen können die Luftqualität beeinträchtigen und gesundheitliche Probleme, wie erhöhte Allergieraten bei Kindern, zur Folge haben. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von gesundheitsverträglichen Baustoffen und innovativen Designpraktiken.

Zukunftsvision: Urban Mining und Gebäudegedanken

Die Referenten betonten die Wichtigkeit einer Weitsicht beim Materialeinsatz: Gebäude könnten zukünftig als Rohstofflager konzipiert werden, was potenzielle Urban Mining-Lösungen offenbart. "Gebäude sollten wie Rohstofflager der Zukunft konzipiert werden", unterstrich Parusel. Der Einsatz digitaler Lösungen und die Etablierung von Materialgesundheit gelten hierbei als Grundpfeiler einer fortschrittlichen Stadtplanung und der Entwicklung neuer wie bestehender Projekte.

Abschließende Überlegungen

Das Webinar "BUILTWORLD" zeigte auf, dass die Integration von Cradle-to-Cradle Konzepten und die Implementierung von Technologien wie digitalen Produktpässen ein gangbarer Weg für die Bauwirtschaft sind, um ökologische und ökonomische Herausforderungen zu meistern. Dagmar Elisabeth Parusel hob hervor, dass die kontinuierliche Reflexion über den Baustoffeinsatz und das Streben nach innovativen und nachhaltigen Anwendungen entscheidend sind, um signifikante und nachhaltige ökologische Bilanzen zu erreichen.

In einer Zukunft, die durch die Anforderungen einer Kreislaufwirtschaft geprägt ist, wird die Bauwirtschaft maßgebliche Veränderungen durchlaufen müssen. Der Fokus wird auf der Etablierung geschlossener Materialkreisläufe und der umfassenderen Implementierung digital gestützter Prozesse liegen. Lösungen, die schon in der Entwicklungsphase den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in Betracht ziehen, werden unumgänglich, um die Bauindustrie zukunftsorientiert und ressourcenschonend zu gestalten.

Panelisten

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