Sie müssen angemeldet sein, um dieses Video sehen zu können.

Registrieren

Sie besitzen bereits einen Account?

Login
auswirkungen-immobilienmaerkte-demografischer-gesellschaftlicher-wandel-europa

Auswirkungen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels in Europa

Dienstag, 9. Januar 2024 | Online Event

Verschwimmen die großen Linien? Treiber des Wandels in Gesellschaft, Wirtschaft und unserer gebauten Welt

Immobilien werden für Jahrzehnte gebaut, Städte für Jahrhunderte.

In Zeiten von anhaltender Unsicherheit: Gibt es noch quantitative & qualitative Grundlagen, die als Zentrifugalkäfte unsere europäischen Städte zusammenhalten? Bzw. unterschätzen Immobilien Investoren die langfristigen Trends?

Der demografische Wandel ist unaufhaltsam: Neben der steigenden Lebenserwartung nimmt auch der starke Geburtenrückgang der vergangenen Jahrzehnte Einfluss auf die Alterung der deutschen Gesellschaft. Infolgedessen verzeichnete Deutschland seit 1972 ein Geburtendefizit und sowohl die Größe der Bevölkerung als auch ihre Altersstruktur wird wesentlich von Zuwanderung aus dem Ausland geprägt.

Was bedeutet diese Alterung bzw. das Vorrücken der Babyboomer-Jahrgänge ins Rentenalter? Welche Konsequenzen hat es für die regionale Verteilung von Wachstums- bzw. Schrumpfungsregionen?

Veränderungen der Altersstruktur, ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung sowie die zunehmende Versingelung wirken bereits heute auf die angespannte Wohnsituationen. Zudem verlagert sich aufgrund von Wohnkosten die Standortwahl privater Haushalte mehr und mehr aus den Innenstädten und in die Stadtrandlagen. Wie sieht dahingehend die Transformation des Wohnens aus und was heißt das für Investoren? Gibt es noch Trends für Themenfonds bzw. was heißt dieser Wandel für Immobilienfonds?

Event-Zusammenfassung (KI)

Auswirkungen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels in Europa

Im Rahmen der Veranstaltung "Auswirkungen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels in Europa" untersuchten führende Experten der Immobilienwirtschaft die weitreichenden Folgen des demografischen Wandels auf die Branche. Zu den Diskutanten zählten namhafte Persönlichkeiten wie die Volkswirtin Britta Roden, Head of Research bei KGL, Prof. Dr. Tobias Just, Leiter der IREBS Immobilienakademie, Ulf Walliczek, Mitgründer von Team Zukunftsquartiere, und Prof. Dr. Felix Schindler, Head of Research and Strategy bei HIH Invest. Die Veranstaltung beleuchtete die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich durch die alternde Bevölkerung auf den Immobilienmarkt, insbesondere im Superwahljahr, ergeben.

Der demografische Wandel wird als eine der zentralen Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft beschrieben. Britta Roden betonte, dass Investitionen in Megatrends wie den demografischen Wandel entscheidend seien, um Krisen zu überstehen und die Wertstabilität zu sichern. Sie stellte fest: „Wir müssen bei jedem Investment prüfen, ob die Immobilie oder der Fonds eine Chance hat, dauerhaft wertstabil zu sein.“ Dabei spiele die Alterung der Bevölkerung und die daraus resultierende Nachfrageveränderung eine wesentliche Rolle.

Prof. Dr. Tobias Just widmete sich den quantitativen Aspekten des demografischen Wandels. Trotz globaler Unsicherheiten und wirtschaftlicher Risiken identifiziert Just positive Trends, die aus Nettozuwanderung und steigenden Geburtenraten resultieren. „Die Zuwanderung stellt mittlerweile einen stabilen Faktor dar, der dem deutschen Immobilienmarkt zugutekommt“, erklärte er. Besonders die Sonder- und Spezialimmobilien werden von den Herausforderungen der alternden Gesellschaft beeinflusst.

Prof. Dr. Felix Schindler ergänzte diesen Blickwinkel durch einen Fokus auf Mikromärkte und Teilmärkte. Er betonte die Bedeutung einer differenzierten Analyse von Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen, um fundierte Investitionsentscheidungen treffen zu können. Schindler hob die wachsende Bedeutung von Pflegeimmobilien hervor, als direkte Antwort auf die demografische Entwicklung – ein Sektor, der zunehmend an Relevanz gewinnt.

Ulf Walliczek stellte die Innovationskraft neuer Wohnformen in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Mit Team Zukunftsquartiere verfolgt er das Ziel, altersgerechtes Wohnen durch einen proper Use-Mix zu realisieren. Dieser Ansatz könnte den Fachkräftemangel in der Bewirtschaftung von Seniorenwohnprojekten mildern. Walliczek erläuterte: „Durch eine betreiberfreie Seniorenwohnform versuchen wir, den spezifischen Herausforderungen des Sektors zu begegnen.“

Die Veranstaltung machte deutlich, dass der deutsche Immobiliensektor nicht „zu Ende gebaut“ ist, sondern vor einer Phase tiefgreifender Erneuerung steht. Diese wird maßgeblich durch den demografischen Wandel geprägt. Die Experten waren sich einig, dass die Branche nicht nur reagieren, sondern diesen Wandel aktiv gestalten muss.

Innerhalb des Wohnungsmarkts führt die demografische Entwicklung zu einem Wandel der Miet- und Eigentumsverhältnisse. Britta Roden beleuchtete, dass das Wohneigentum aufgrund sinkender Leistbarkeit zurückgeht, was zu einer steigenden Mieterschaft führt. Diese Entwicklung stellt strategisch neue Fragen, wie etwa die Auswahl der Märkte für Investitionen und die Erschließung wirtschaftlich starker Regionen durch Neubauten.

Dem wachsenden Trend einer strukturdiversen Anlage folgend, empfahl Roden, Wohnfonds für verschiedene Wohnformen wie „Student Housing“ und „Assisted Living“ zu öffnen. Diese Diversifizierung ermöglicht es, unterschiedliche Nutzungsarten in das Angebot zu integrieren und Ertragsdiversifizierung sicherzustellen.

Walliczek unterstrich, dass ein vielseitiger Nutzungsmix essenziell für den Erfolg von städtischen Quartierprojekten sei. Anhand einer Fallstudie zur Quartiersentwicklung in Köln zeigte Walliczek, wie ein Mehrgenerationenquartier für ältere Zielgruppen gestaltet wurde. Diese Strategie erforderte Anpassungen in der Zielansprache und Akquisition, um auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. Hierbei spiele die Nutzung lokaler Ressourcen und Fördermittel eine wesentliche Rolle.

Auf der Veranstaltung wurde die Bedeutung von Sinusmilieus unterstrichen, speziell im Hinblick auf deren Einfluss auf Wohnraumgestaltung. Prof. Dr. Tobias Just wies darauf hin, dass eine differenzierte Analyse der ökonomischen und sozialen Faktoren, die mit der demografischen Dynamik einhergehen, notwendig ist. "Das Einkommen ist ein dominanter Treiber für Wohnformate", so Just weiter.

Zusammenfassend wurde klar, dass Investitionsstrategien in der Immobilienwirtschaft diversifiziert werden müssen, um demografischen Herausforderungen und veränderten Stadtattraktivitätsfaktoren gerecht zu werden. Trotz der alternden Bevölkerung gibt es neue, zukunftsfähige Standortkonzepte, die sowohl den Anforderungen älterer Menschen als auch den Erwartungen einer mobilen Fachkräfteschicht entsprechen.

Die Experten waren sich einig, dass neue Wege in der Immobilienentwicklung und im Investmentbereich eingeschlagen werden müssen, um den Herausforderungen der alternden Gesellschaft gerecht zu werden. Innovative Wohn- und Versorgungskonzepte sind nötig, um sowohl den individuellen Bedürfnissen der älteren Bevölkerung als auch den Erwartungen der Investoren zu begegnen. Dabei spielen Quartiere eine wichtige Rolle, indem sie als wirtschaftlich attraktive Anlageklasse fungieren. Walliczek betonte schließlich, dass durch Mixed Use-Konzepte eine nachhaltige Perspektive für künftige Investitionen geschaffen werden kann.

Panelisten

Empfohlen

ESG Grundkurs 2025

Angemeldete Personen

wahrZeichen Marketing-Netzwerk
abrdn
WTW - Willis Towers Watson Versicherungsmakler
JLL
Aurelis