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Space & Workplace

spaces4future: Mal angenommen...

Dienstag, 28. November 2023 | Online Event

Lunch + Learn: Realutopien für eine bessere Lebens- und Arbeitswelt

Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demographie

Eine Reduzierung des täglichen Weges zur Arbeit, für mehr Ausgewogenheit zwischen Stadt und Land durch neue multifunktionale WorkCommunityHubs vor Ort?

Ein Ort vor Ort für eine lebenswerte, ökologische und kooperativ-produktive Arbeits-, Lern- und Gemeinschaftswelt?

Gemeinsam blicken wir auf Utopien am Beispiel der Region Wolfsburg/Braunschweig/Salzgitter mit über 1,2 Millionen Einwohnern

#thinkbig sucht #actfast im #startsmall for all 

Event-Zusammenfassung (KI)

Innovative Ansätze zur Zukunft der urbanen Räume: Ein Blick auf "spaces4future: Mal angenommen..."

Im Rahmen der Fachveranstaltung "spaces4future: Mal angenommen..." haben die Experten Bernd Fels, Mitbegründer der Initiative BUILTWORLD, und Henning Schulz, erfahrener Stadtplaner und ehemaliger Bürgermeister von Gütersloh, tiefgreifende Einblicke in zukunftsweisende Konzepte zur Stadtentwicklung und räumlichen Umgestaltung gegeben. Diese Veranstaltung beleuchtete die vielfältigen Potenziale der urbanen Transformation durch die Integration von Nachhaltigkeit, Technologie und innovativen Mobilitätslösungen.

Neue Region: Realutopien und smarte Mobilität

Ein zentraler Punkt der Veranstaltung war die Diskussion über die New Region, ein Konzept, das auf der Vereinbarkeit von Arbeiten und Leben basiert. Dieses Modell zielt darauf ab, bereits bestehende städtische und ländliche Infrastrukturen umzufunktionieren und weiterzuentwickeln, anstatt nur neue Bauprojekte ins Leben zu rufen. Bernd Fels betonte: "Wir müssen unser Denken erweitern, weg von der funktionalen Trennung hin zu integrierten Lebens- und Arbeitsumgebungen." Dies erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der Transformation bestehender Räume, um so den demografischen Herausforderungen und dem technologischen Fortschritt gerecht zu werden.

Ein weiterer Fokus lag auf der autonomen Mobilität und der Nutzung erneuerbarer Energien entlang bestehender Verkehrswege wie der Autobahn A39. Fels regte an, dass Autobahnen künftig durch die Installation von Solarpanels und Windkraftanlagen nicht nur als Verkehrsträger, sondern auch als Energieinfrastrukturen fungieren könnten. Diese visionäre Idee zeigt, wie Verkehrs- und Energieinfrastruktur in Einklang gebracht werden können, um gleichzeitig Klimaziele zu erreichen.

Urbane Innovationen: Zukunftsbilder und Multipurpose Hubs

Mit Blick auf das Jahr 2045 stellten die Referenten Szenarien vor, in denen Greenventing Organisations und Work Life Community Hubs als zentrale Bestandteile urbaner Umgebungen fungieren könnten. Diese Hubs sollen Räume der Zusammenarbeit und des Austauschs schaffen, die auf die sich wandelnden Bedürfnisse ihrer Bewohner flexibel reagieren. Angesichts globaler Herausforderungen forderten Fels und Schulz eine proaktive Herangehensweise an die Stadt- und Regionalplanung, um resiliente und zukunftsfähige urbane Lebensräume zu generieren.

Das Beispiel Braunschweig zeigt die Möglichkeiten solcher Konzepte auf. Hier wird das Modell des Work-life-community Hub vorgestellt—multifunktionale Gebäude, die Arbeitsplätze, Bildungs- und Veranstaltungsräume integrieren. Diese Hubs sollen nicht nur Nachhaltigkeit durch die Erhaltung existierender Infrastruktur unterstützen, sondern auch die lokale Wirtschaft fördern und Pendlerströme verringern. Dies geschieht durch die Flexibilität der Nutzung, die es erlaubt, Büros auch abends und an Wochenenden für andere Zwecke zu nutzen.

H2-Stadt und nachhaltige Technologiefusion

Ein spannendes Modellprojekt, das Bernd Fels erläuterte, ist die H2-Stadt. Diese Vision sieht die Integration von Wasserstofftechnologie in urbane Strukturen vor, um Emissionen signifikant zu reduzieren. Salzgitter, als Industriestandort mit relevanter Infrastruktur, wird als idealer Ausgangspunkt betrachtet. Der Ansatz umfasst die Entwicklung einer neuen, nachhaltigen Infrastruktur um bestehende Industrieanlagen, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bringt.

Ein zentrales Element des Gesprächs war das Potenzial von indoor-Farming und Algenfarmen, um innerhalb vorgegebener Raumbegrenzungen innovative Lösungen für Ernährung und Energie zu schaffen. Weiterhin werden grün-blaue Dächer zur Verbesserung der Energieeffizienz erörtert, die Dachflächen in funktionale Energiequellen umwandeln sollen.

Nachhaltige Mobilität und regionaler Vorteil

Im Bereich der Mobilität und Logistik wurde das Konzept der innovativen Tangente hervorgehoben, eine bestehende Straßenbahnlinie, die nicht nur Personen, sondern auch Güter effizient transportieren kann. Diese Perspektive ermöglicht die Zentralisierung logistischer Knotenpunkte, die die Zugänglichkeit zu Logistikhubs für Tausende von Menschen verbessern könnten. Besonders in Stadträumen wie Braunschweig zeigt dies enormes Potenzial, um eine effizientere Logistik zu etablieren.

Innovation durch Sharing Economy und Third Places

Die Diskussion unterstrich auch die Bedeutung von third places, alternativen Arbeitsorten neben dem Homeoffice und dem traditionellen Büro. Diese Orte ermöglichen flexible Arbeitsbedingungen und fördern gleichzeitig Community-Erlebnisse, die besonders von jüngeren Generationen nachgefragt werden.

Das Konzept der Sharing Economy fand ebenfalls Anklang, da es durch die gemeinsame Nutzung von Flächen und Ressourcen nicht nur die Effizienz erhöht, sondern auch soziale Interaktion fördert. Fels hob hervor, dass dieser Ansatz in Einklang mit einem Trend zur Nutzung statt des Besitzens steht, was erhebliche Potenziale für die Stadtentwicklung bietet.

Regulatorische Herausforderungen und neue Möglichkeiten

Die Experten stimmten überein, dass Anpassungen des Planungsrechts notwendig seien, um Hindernisse bei der Umnutzung städtischer Flächen zu beseitigen und die ökologischen Ziele realisierbar zu machen. „Die Qualität liegt im Bestand“, unterstrich Schulz, was verdeutlicht, dass angesichts der aktuellen CO2-Einsparziele neues Bauen nur eine untergeordnete Rolle spielen sollte.

Insgesamt bietet die Veranstaltung "spaces4future: Mal angenommen..." ein starkes Plädoyer für innovative Stadtentwicklung, die durch das Zusammenspiel globaler Visionen und lokaler Umsetzung gestützt wird. Diese Ansätze eröffnen nicht nur neue Wege zur Lösung aktueller urbaner Herausforderungen, sondern offerieren auch Perspektiven für zukunftsfähige, funktionale Stadtlandschaften.

Panelisten