PropTech Insights DACH: Marktzyklen & Trends

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Rolle der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Immobilienwirtschaft. Sabina Berloffa hob hervor, dass die Digitalisierung der Prozesse in der Branche nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Chance darstellt, insbesondere in einem Marktumfeld, das durch hohen Druck und gestiegene Anforderungen gekennzeichnet ist. "Die innovativen Akteure nutzen die Gelegenheit und treiben die Digitalisierung voran", erklärte Berloffa, wobei sie speziell auf spezialisierte Vermietungskonzepte als Beispiel für innovative Geschäftsmodelle hinwies.

Professor Dr. Gunnar Gombert bot eine analytische Sicht auf den Marktzyklus und die Auswirkungen von Makroökonomie und Politik auf die Immobilienbranche. Er unterstrich die Herausforderungen der steigenden Inflation und den Einfluss der europäischen Zinspolitik als mögliche Stabilitätsfaktoren. Trotz eines anhaltenden Abschwungs sieht Gombert in der Anpassungsfähigkeit der Unternehmen im Sektor einen Schlüssel zur langfristigen Resilienz. "Makler sind von Natur aus Berufsoptimisten, doch die Realität zwingt zu Anpassungen", stellte er fest.

Im Rahmen des Webinars wurde auch die Thematik der Nachhaltigkeit intensiv diskutiert. Lars Sommerer betonte die stabilisierende Effektivität der PropTech-Szene in der Schweiz, die durch Innovationen in nachhaltigen Technologien und Effizienzgewinnen durch Digitalisierung hervorsticht. Sommerer führte aus, dass schweizerische PropTechs zunehmend von einem Wachstumsfokus auf Profitabilität umschwenken, was sich angesichts der volatilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der letzten Jahre als vorteilhaft erweist.

Einen weiteren wesentlichen Diskussionspunkt bildete die Integration und Anwendung von KI-gestützten Lösungen in der Immobilienwirtschaft. Gunnar Gombert wies darauf hin, dass solche Lösungen nicht nur die betriebliche Effizienz steigern, sondern auch den ökonomischen Wert von Immobilienprojekten erheblich erhöhen können. "Wenn KI draufsteht, dann ist das ein Pluspunkt im Bewertungsprozess", sagte Gombert und verdeutlichte so den präferierten Trend hin zu intelligenter Technologie. Diese Lösungen befinden sich jedoch noch in der Entwicklung und erfordern umfassende Datenmanagementsysteme, um ihre Potentiale voll auszuschöpfen.

Die Experten erörterten auch die Fragmentierung der PropTech-Landschaft, die sowohl Herausforderung als auch Chance für Unternehmen darstellt. Gombert hob hervor, dass die Entwicklung integrierter Lösungen entscheidend sei, um der fragmentierten Struktur der Branchen entgegenzuwirken. Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren sind hierbei von zentraler Bedeutung, um die Verfügbarkeit und das Management von Daten effizient zu gestalten und somit umfassende, holistische Technologien zu entwickeln.

Ein wesentliches Segment der Diskussion widmete sich den Regulierungen auf den Mietmärkten, insbesondere in Regionen wie Österreich. Berloffa schilderte, dass die dortigen Herausforderungen eine flexible Anpassung und den Einsatz von KI erfordern, um Servicequalität und Effizienz zu verbessern. Dieser Ansatz ermöglicht PropTechs, ihre Stärken in einem dynamischen und regulierten Umfeld auszuspielen.

Neben technologischen Innovationen wurden auch Themen wie Dekarbonisierung und nachhaltiges Energiemanagement behandelt. Hierbei handelt es sich um Bereiche, in denen Start-ups durch innovative Ansätze deutlich punkten können. Ein Beispiel ist die Auszeichnung eines PropTech-Unternehmens für seinen Beitrag zur Dekarbonisierung, das zukunftsweisende Sanierungsstrategien entwickelt, die sowohl Kosten als auch Ressourcen sparen.

Abschließend wurde der Einsatz von Chatbots und virtuellen Assistenten als wachsender Trend in der Automatisierung angeführt. Solche Technologien können sowohl im Facility Management als auch im Kundenservice integrale Aufgaben übernehmen. Wie Berloffa betonte, "wird die Integration solcher Technologien zunehmend zum Standard, um häufige Kundenanfragen effizient zu bearbeiten und Ressourcen zu schonen".

Zusammengefasst verdeutlichte die Veranstaltung BUILTWORLD, dass die Digitalisierung, unterstützt durch KI und innovative Technologien, der entscheidende Treiber für zukunftsorientierte Entwicklungen in der Immobilienbranche bleibt. Obwohl Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Fragmentierung und Regulierung, weiterhin bestehen, bieten die Fortschritte in der Technologie nicht nur Lösungen für bestehende Probleme, sondern auch erhebliche Chancen, den Markt langfristig zu transformieren. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Balance zwischen technologischer Innovation und menschlicher Expertise, um die gesteckten Ziele zu erreichen.