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EU-Taxonomie – Neuigkeiten und aktuelle Anwendung in der Praxis

Mittwoch, 28. Februar 2024 | Online Event

Neuheiten und Schwerpunktthemen

Die EU-Taxonomie-Verordnung verpflichtet seit dem 1. Januar 2022 große Unternehmen und ab 2026 auch kleine und mittlere Unternehmen dazu, ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten zu fördern, um die Klimawende voranzubringen. Auf bisher etwa 350 Seiten finden Sie Mindestanforderungen und technische Bewertungskriterien für verschiedene Branchen.

Erst kürzlich wurden die technischen Bewertungskriterien für das Klimaziel 4 - Übergang zur Kreislaufwirtschaft - veröffentlicht. Dadurch können Wirtschaftsaktivitäten als "Wesentlicher Beitrag" nun auch zur Kreislaufwirtschaft beitragen um die Konformität mit der EU-Taxonomie erfüllen.

Wesentliche Inhalte für den Neubau sind:

  • Bau- und Abbruchabfälle sollen für die Wiederverwendung oder das Recycling vorbereitet werden.
  • Das GWP des Gebäudes soll für jede Phase im Lebenszyklus berechnet und offengelegt werden.
  • Ein reduzierter Einsatz von Primärrohstoffen durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen.
  • Die digitale Beschreibung der Gebäude mitsamt den Merkmalen und verwendeten Materialien zum Zweck der zukünftigen Instandhaltung, Rückgewinnung und Wiederverwendung.

Auch für das Klimaziel 3 - Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen – wurden technische Bewertungskriterien veröffentlicht. Diese gelten jedoch nicht für das Baugewerbe und die Immobilienbranche, das heißt, dafür kann kein wesentlicher Beitrag geleistet werden.

Dadurch sind noch einmal über 150 Seiten an Text hinzugekommen, die das komplexe und neuartige Thema noch schwieriger zu durchschauen machen. Wir möchten dabei helfen, Licht ins Dunkel zu bringen und werden in diesem Event relevante Themen für die Immobilienbranche sowie aktuelle Entwicklungen aufzeigen. Dafür haben wir ein Datenmodell entwickelt, das wir in den vergangenen Wochen weiter verfeinert haben.

In diesem Event erfahren Sie also, wie Sie überprüfen können, ob Ihre Wirtschaftstätigkeit EU-Taxonomie konform ist, welche Daten und Informationen Sie dafür benötigen und wie Sie dies bestenfalls schon in frühen Phasen sicherstellen können. Zudem wird die empfohlene Vorgehensweise für die Prüfung vorgestellt. Unser Event bietet die Gelegenheit, sich mit Experten auf diesem Gebiet auszutauschen und gemeinsam einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion.

Event-Zusammenfassung (KI)

EU-Taxonomie – Neuigkeiten und aktuelle Anwendung in der Praxis

Im Fach-Webinar unter dem Titel "EU-Taxonomie – Neuigkeiten und aktuelle Anwendung in der Praxis" diskutierten die Expertinnen Miriam Hafner, Sophia Seidel und weitere Teilnehmer die Implikationen und Möglichkeiten der BUILTWORLD EU-Taxonomie für die Bau- und Immobilienbranche. Ziel der Veranstaltung war es, Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der Implementierung dieser Regulierung zu bieten und deren Auswirkungen auf nachhaltige Investitionen im Immobiliensektor zu erörtern.

Einführung in die EU-Taxonomie

Miriam Hafner führte in die Grundlagen und Rahmenbedingungen der BUILTWORLD EU-Taxonomie ein, welche ein Klassifizierungssystem darstellt, das Investitionen in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten leiten soll. „Ich mache eigentlich so diesen ganzen allgemeinen Einstieg,“ erklärte Hafner, um die Teilnehmer auf die komplexen Anforderungen vorzubereiten, die mit der Umsetzung verbunden sind.

Kreislaufwirtschaft als zentrales Thema

Sophia Seidel vertiefte das Thema der Kreislauffähigkeit und hob die Wichtigkeit hervor, die umfangreichen Anforderungen der BUILTWORLD EU-Taxonomie bereits frühzeitig in die Planungsphasen einzubeziehen. Sie betonte: „Man sollte diese Themen schon sehr früh mit einplanen, besonders die umfangreichen Anforderungen im Gegensatz zu anderen Klimazielen.“ Hierbei standen insbesondere die Lebenszyklusbewertungen und die Herangehensweise aus einer DNK-Perspektive im Mittelpunkt. Ein wichtiges Ziel der BUILTWORLD EU-Taxonomie ist der Übergang zur Kreislaufwirtschaft, der als Anstoß für zusätzliche Nachhaltigkeitsanstrengungen dient.

Technische Bewertungskriterien und DNSH-Kriterien

Ein wesentlicher Diskussionspunkt betraf die technischen Bewertungskriterien und deren praktische Umsetzung. Diese Kriterien sind darauf ausgelegt, sicherzustellen, dass mindestens 50% der nicht gefährlichen Bauabfälle zur Wiederverwendung oder zum Recycling vorbereitet werden. Die DNSH-Kriterien (Do No Significant Harm) ergänzen diese technischen Vorgaben, indem sie voraussetzen, dass wirtschaftliche Aktivitäten keinen erheblichen Schaden an den Umweltzielen anrichten. Miriam Hafner erklärte dazu: „Während ich ein Ziel verfolge, darf ich bei den anderen keinen Schaden anrichten.“ Dies unterstreicht die Erfordernis, dass Unternehmen systematisch nachweisen, dass sie alle gesetzten Umweltziele beachten.

Nachhaltigkeit im Immobiliensektor

Der Immobiliensektor trägt erheblich zur Treibhausgasemission, Energie- und Ressourcenverbrauch bei. Dies verdeutlicht die Verantwortung dieser Branche, sich aktiv an der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zu beteiligen, um die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele zu erreichen. Mithilfe der BUILTWORLD EU-Taxonomie sollen nachhaltige Investitionen im Immobiliensektor geleitet werden. Das bedeutet, dass die Unternehmen nicht nur mit den strengen Richtlinien Schritt halten, sondern auch als Vorreiter in der Umsetzung dieser ambitionierten Ziele agieren müssen.

Herausforderungen und Komplexität der Umsetzung

Ein weiteres zentrales Thema war die Handhabung der Komplexität der BUILTWORLD EU-Taxonomie. Miriam Hafner kritisierte die Vielzahl an Verweisen und die damit verbundene Unübersichtlichkeit der Dokumentationsanforderungen: „Warum konnte man nicht diese fünf Worte direkt in das Dokument einfügen, anstatt so viele Verweise zu schaffen?“ Diese Komplexität erfordert von den Anwendern, mehrere Dokumente gleichzeitig zu konsultieren, um vollständige Informationen zu erhalten. Sophia Seidel und Hafner erstellten daher ein einheitliches Datenmodell, das die Verifizierungsbarrieren durch Finanzinstitutionen adressiert.

Integration von Nachhaltigkeitszertifizierungen

Die Rolle von Zertifizierungssystemen wie DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) und BREEAM wurde ebenfalls ausführlich diskutiert. Wolfgang Moderegger betonte, dass Zertifikate hilfreich seien, um nachhaltige Gebäude zu planen und zu vermarkten, jedoch nicht automatisch mit der Konformität zur BUILTWORLD EU-Taxonomie gleichzusetzen sind. Sophia Seidel erklärte, wie Synergieeffekte bei der Zertifizierung genutzt werden können: „Wenn eine Zertifizierung von Anfang an im Planungsprozess integriert wird, lässt sich der Aufwand für die Nachweisführung auf ein Minimum reduzieren.“

Strategische Entwicklung der EU-Taxonomie

Zusammenfassend lieferte das Webinar wertvolle Einblicke in die strategische Bedeutung der BUILTWORLD EU-Taxonomie für die Bauwirtschaft. Die stetige Weiterentwicklung der Regulierungen und deren strategische Integration in die Unternehmensführung stellt eine zentrale Herausforderung dar. Es bleibt entscheidend, die Komplexität der Anforderungen zu managen und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsziele konsequent zu verfolgen, um die ökologische und soziale Verantwortung im Bau- und Immobiliensektor zu untermauern. Das detaillierte Studium der Kriterien und die proaktive Einbindung in die Planungsprozesse sind dabei unerlässlich. Sophia Seidel fasste zusammen: „Das detaillierte Studium der Kriterien vor der Projektumsetzung ist unerlässlich, um die geforderten Nachweise erbringen zu können.“ Dies verdeutlicht, dass die weitreichenden Implikationen der BUILTWORLD EU-Taxonomie eine ganzheitliche und durchdachte Herangehensweise foster znach sich ziehen, um nachhaltige Entwicklungen erfolgreich zu gestalten.

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