Building Circular
Zirkuläres Wien: Wiener Weg zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
Dienstag, 27. Mai 2025 | Online Event
Wie gelingt der Wandel? Strategien und Strukturen für das gute Leben für alle innerhalb der planetaren Grenzen
Die Stadt Wien verfolgt ambitionierte Ziele im Klima- und Ressourcenschutz. Der Bausektor spielt dabei eine zentrale Rolle: Er zählt zu den ressourcenintensivsten Branchen und verursacht einen erheblichen Anteil am Abfallaufkommen.
Um diesen Herausforderungen strukturiert zu begegnen, wurde in der Stabsstelle Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit im Bauwesen das Programm „DoTank Circular City Wien 2020–2030“ (DTCC30) ins Leben gerufen. Es hat zum Ziel, den Wandel von einem linearen System hin zu einer zirkulären Stadt voranzutreiben.
Wien baut dabei auf den vielfältigen Erfahrungen bereits etablierter Qualitätssicherungsprozesse und realisierter Projekte auf. Beispielhaft dafür stehen die Projekte "Vivihouse" (Baukastensystem in modularer Holzskelettbauweise), "Waldrebengasse" (offenes Bausystem in serieller Vorfertigung für geförderte Mietwohnungen) oder "Podhagskygasse“ (Holz-Leichtbau-Modulsystem für eine schnelle Bereitstellung von temporärem Wohnen), die im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Wien – kurz IBA_Wien – realisiert wurden.
Im Gespräch mit Bernadette Luger diskutieren wir unter anderem:
- wie Städte wirksame Strategien für zirkuläres Bauen entwickeln,
- welche Governance-Strukturen Transformation ermöglichen,
- und wie sich Prozesse im kommunalen Kontext zielgerichtet gestalten und umsetzen lassen.
Event-Zusammenfassung (KI)
Innovative Ansätze für eine nachhaltige Bauwirtschaft: Einblicke von der BUILTWORLD-Veranstaltung "Zirkuläres Wien: Wiener Weg zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen"
Die BUILTWORLD-Veranstaltung mit dem Titel "Zirkuläres Wien: Wiener Weg zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen" bot Experten und Interessierten der Bau- und Immobilienbranche eine Plattform für den Austausch über nachhaltige Designs und zirkuläre Lösungen. Die Diskussion wurde von Bernadette Luger geprägt, die ihre Erkenntnisse zu technologischen Innovationen und deren Integration in Bauprozesse teilte.
Der Aspekt der Nachhaltigkeit stand im Zentrum der Veranstaltung. Bernadette Luger betonte die dringende Notwendigkeit, nachhaltige Baumaterialien in den Vordergrund der Bauwirtschaft zu rücken. Sie verwies darauf, dass ökologische Verantwortung und innovative Bauweisen Hand in Hand gehen müssen, um den wachsenden Anforderungen an Energieeffizienz und umweltfreundliche Bauprojekte gerecht zu werden. „Die Integration nachhaltiger Technologien ist nicht mehr nur ein Wunsch,“ erklärte Luger, „sie ist eine Notwendigkeit.“
Ein wichtiger Fokus lag auf den Fassadensystemen. Luger erläuterte die Bedeutung von Fassadentafeln aus Steinwolle, die aus Recyclingmaterialien hergestellt werden können und eine Recyclingquote von 85 % anstreben. „Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von Basaltgestein und recyceltem Material nachhaltige und langlebige Baustoffe zu schaffen“, so Luger weiter. Dies verdeutlicht die Rolle, die Recycling und die Verwendung von nachhaltigen Materialien in der zukunftsfähigen Bauwirtschaft spielen können.
Ein weiterer zentraler Aspekt war die Diskussion über Modularität und Zirkularität in der Bauplanung und -realisierung. Beispiele wie das Multigen in Wittlich und ein klimaneutrales Gewerbequartier in Trier unterstreichen, dass der Rückgriff auf bestehende Strukturen nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch zur Ressourcenschonung beiträgt.
Bernadette Luger konzentrierte sich auf die internationalen Entwicklungen im Bereich Luftfassaden. Diese sind besonders für ihre Kreislauffähigkeit bekannt und ermöglichen eine einfache Demontage und Wiederverwendung ohne den Einsatz von Mörtel. Luger erklärte: „Dies ist ein Paradebeispiel für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft: Baustoffe können wie Tapeten von einem Ort ab- und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden.“ Zudem betonte sie die Flexibilität in der Auswahl der Unterkonstruktionen für Fassadenplatten, die von Aluminiummodulen bis zu rostfreien Edelstahlschrauben reichen. Diese Flexibilität unterstützt eine leichte Reparatur und Wiederverwendbarkeit der Materialien.
Die Veranstaltung „Zirkuläres Wien: Wiener Weg zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“ stellte klar, dass der Fortschritt in der Bauwirtschaft nicht nur vom Einsatz neuer Technologien abhängt, sondern auch von der integrativen Betrachtung sämtlicher Prozesse im Bauwesen. Zu diesen Prozessen zählen auch energetische Sanierungen und Rücknahmesysteme, die Bernadette Luger erörterte. Die Möglichkeiten der Aufdopplung von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) illustrien, wie bestehende Dämmungen effektiv verbessert werden können, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden.
Insgesamt offenbarte die Veranstaltung „Zirkuläres Wien: Wiener Weg zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen“ die Vielfältigkeit und Komplexität der gegenwärtigen Herausforderungen in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Der Diskurs zeigte klar, dass die Integration von Nachhaltigkeit und Digitalisierung keine isolierten Ziele sind, sondern vielmehr synergetisch betrachtet werden müssen, um ganzheitliche Lösungen für die Herausforderungen der modernen Bauwelt zu schaffen. Die Veranstaltung verdeutlichte, dass die Branche sich inmitten eines tiefgreifenden Wandels hin zu ressourcenschonenden und technologisch fortschrittlichen Praktiken befindet, die nicht nur ökologischen Zielen, sondern auch dem baulichen Fortschritt gerecht werden.
Panelisten
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