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Bauen im Bestand

Mikro-Wohnkonzepte: Revitalisierung urbaner Räume durch Mini-Apartments

Mittwoch, 13. Dezember 2023 | Online Event

Revitalisierung urbaner Räume durch Mini-Apartments

Mikro-Wohnkonzepte bieten eine innovative Lösung für die Überfüllung in Städten, indem sie kompakte, effizient gestaltete Mini-Apartments nutzen, die den Bedarf an erschwinglichem Wohnraum decken. Diese Wohnungen sind auf die Bedürfnisse von Stadtbewohnern zugeschnitten, die Wert auf Standort, Einfachheit und Funktionalität legen.

Durch die Revitalisierung ungenutzter Räume tragen Mikro-Wohnkonzepte zur Belebung von Stadtzentren bei und fördern einen nachhaltigeren, gemeinschaftsorientierten Lebensstil.

Event-Zusammenfassung (KI)

Mikro-Wohnkonzepte: Revitalisierung urbaner Räume durch Mini-Apartments

Im Rahmen des Fach-Webinars "Mikro-Wohnkonzepte" diskutierten die Experten Susanne Brandherm und Sabine Krumrey von Brandtherm und Krumrey, Martin Wolfrat von Art-Invest Real Estate, sowie Benjamin Albrecht von International Campus über die aktuellen Herausforderungen und Chancen innovativer Wohnlösungen in urbanen Räumen. Dabei wurden insbesondere die Aspekte der Revitalisierung von Bestandsimmobilien und der Entwicklung innovativer Wohnkonzepte im Kontext einer sich wandelnden demografischen Landschaft beleuchtet.

Ein zentrales Thema des Webinars war die Revitalisierung von Bestandsimmobilien als Schlüssel zu nachhaltigen Wohnlösungen. Brandherm und Krumrey betonten, dass der Fokus auf Bestandsgebäuden nicht nur aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeiten, sondern auch aus Gründen der Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit unumgänglich sei. Angesichts dessen stellte Martin Wolfrat von Art-Invest Real Estate fest, dass etwa 85% der Immobilien in städtischen Räumen aus dem Bestand stammen und dass deren Ertüchtigung zu modernen Standards eine dringliche Aufgabe darstellt: „Jede Immobilie hat die Chance, neu erweckt zu werden“. Diese Perspektive verdeutlicht das Potenzial, nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich zu handeln.

In Ergänzung zu diesen Ansätzen hob Benjamin Albrecht die Bedeutung von Flächenkonversionen hervor. Die Umwandlung ehemals gewerblicher Flächen, wie Bürogebäude, in wohnwirtschaftliche Nutzung ist eine effektive Strategie, städtischen Wohnraum zu erweitern. Als Beispiel wurde die Umwandlung eines Bürokomplexes in der Frankfurt-Wolter-Straße genannt, die durch ihre zentrale Lage und starke Infrastruktur besonders hervorsticht. Diese Transformationen betonen die Effizienz einer umfassenden Planung, bei der soziale Gemeinschaftsflächen, wie etwa Lobbys oder Coworking-Bereiche, sowie Grünflächen integriert werden, um den sozialen Aspekt urbaner Lebensräume zu verstärken.

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Entwicklung von Mikro-Wohnkonzepten, die auf die vielfältigen Bedürfnisse einer sich wandelnden Bevölkerung abzielen. Die von International Campus umgesetzten Projekte, wie "Havens", richten sich an Menschen in Umbruchsituationen, die flexibel agieren müssen – darunter junge Berufstätige und Expats. Diese Konzepte bieten durch flexible Mietstrukturen und zentrale Lagen zukunftsfähige Lösungen für eine diverse städtische Bevölkerung.

Darüber hinaus beschäftigte man sich intensiv mit der Herausforderung und dem Potenzial des zirkulären Bauens, einem Ansatz, der auf die Wiederverwendung von Materialien und die Minimierung von Abfall konzentriert ist. Sabine Krumrey wies auf die Komplexität der Umsetzung hin und betonte, dass eine stärkere Akzeptanz und Wertschätzung für nachhaltigere Bauweisen entwickelt werden müsse, um diesen Ansatz wirtschaftlich tragfähig zu machen.

In der Reflexion über die ökologischen Herausforderungen im Bauwesen wurde der CO2-Ausstoß als zentrale Problematik identifiziert. "Es wird uns massiver Gegenwind entgegenkommen, wenn wir einfach abreißen, ohne den Bestand vorher zu berücksichtigen", warnte Martin Wolfrat. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, bestehende Bauwerke effizient zu nutzen und Abrissmaßnahmen kritisch zu hinterfragen.

Besondere Beachtung fand die Einbindung von Digitalisierungsansätzen in Immobilienkonzepte. Benjamin Albrecht führte aus, dass Gebäudedaten essenziell genutzt werden müssen, um effizientere Planungs- und Betriebsprozesse zu gewährleisten. Dies ist sowohl für den Neubau als auch die Umnutzung bestehender Gebäude von Vorteil. Die Integration von Technologie und flexiblem Raumdesign bieten Möglichkeiten, den dynamischen Anforderungen der Mieter gerecht zu werden, was wiederum einen Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot leisten kann.

Ebenso wurde auf das Zusammenspiel von Flexibilität und Synergien in modernen Nutzungskonzepten eingegangen. Krankenhäuser und Coworking Spaces sollen zu hybriden Flächen konvertiert werden, die unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bieten. Diese Flexibilität ermöglicht es, Räume effizienter zu gestalten und verschiedensten Nutzergruppen gerecht zu werden.

Ein weiterer bedeutender Aspekt war die Rolle von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance), die gemäß Susanne Brandherm bundesweit einen wachsenden Einfluss auf die Immobilienentwicklung gewinnen. Diese Kriterien fördern nachhaltige und soziale Investitionsstrategien, die zunehmend von Stakeholdern eingefordert werden. Benjamin Albrecht betonte die Wichtigkeit, sich intensiv mit Flächenakquise auseinanderzusetzen, um die Umsetzung innovativer Mikro-Wohnprojekte zu gewährleisten. Zahlreiche Initiativen in Städten wie Hamburg dienen hierbei als Best Practices.

Abschließend verdeutlichen die Diskussionen im Webinar, dass die ganzheitliche Betrachtung von Immobilienprojekten essenziell ist, um den komplexen Herausforderungen der urbanen Lebensraumgestaltung gerecht zu werden. Mikro-Wohnkonzepte versprechen nicht nur eine bedarfsgerechte Erweiterung bestehender urbaner Flächen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur ökologisch und sozial verantwortlichen Stadtentwicklung. Durch die Kombination von nachhaltigen Ansätzen, technologischem Fortschritt und kreativen Nutzungskonzepten kann eine attraktive und bedarfsgerechte urbane Lebensumgebung geschaffen werden.

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