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MERGENTHALER – stylisch, smart, green: „Blaupause“ für ressourcenschonende Büro Revitalisierung
Dienstag, 17. September 2024 | Online Event
Vorbild für viele ältere Bürostandorte?
Durch die intelligente Weiterverwendung vorhandener Rohbausubstanz in Verbindung mit einer geschickten Erweiterung sowie der Integration modernster Technik wie Sensorik, Geothermie oder Photovoltaik schafft WÖHR + BAUER mit Holger Meyer Architektur nicht nur eines der attraktivsten und ressourcenschonendsten Bürogebäude, sondern auch ein Musterbeispiel, wie durch intelligenten Umbau höchster Neubaustandard mit Nutzerkomfort erreicht werden kann. Erfahren Sie aus erster Hand, warum sogar der ehem. Catella-Chef Researcher Prof. Dr. Thomas Beyerle das Projekt in der Immobilienzeitung als Blaupause für viele ältere Bürostandorte im Umland von Metropolen bezeichnete.
Event-Zusammenfassung (KI)
Am 17. September 2024 fand die Veranstaltung mit dem Titel „MERGENTHALER – stylisch, smart, green: „Blaupause“ für ressourcenschonende Büro Revitalisierung“ statt, die sich den aktuellen Entwicklungen in der Revitalisierung und Digitalisierung von Gebäuden widmete. In diesem Webinar erörterten Holger Meyer von HRM Architektur, Franziska Steinke und Jonathan Wieberneit vom Immobilienentwickler Bauwert die vielfältigen Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich der nachhaltigen Bauwirtschaft.
Die Revitalisierung von Bestandsgebäuden nimmt in der modernen Architektur und Stadtentwicklung eine immer zentralere Rolle ein. Holger Meyer hob hervor: „Wir machen das, worüber andere noch reden“, womit er die zunehmende Relevanz der Digitalisierung bei der Anpassung alter Strukturen an moderne Anforderungen unterstrich. Durch den Einsatz neuer Technologien gelingt es, die energetische Effizienz dieser Gebäude erheblich zu steigern und sie gleichzeitig architektonisch zu modernisieren. Meyer betonte die Faszination, „aus einer durchaus ungewöhnlichen Struktur ein zeitgemäßes Gebäude zu entwickeln“.
Ein bedeutendes Praxisbeispiel für eine solche Transformation wurde im Webinar intensiv diskutiert: Die Umwandlung eines Telekom-Gebäudes aus dem Jahr 1988 in Eschborn. Mit einem innovativen Ansatz gelang es, etwa 40 % der Materialstruktur zu erhalten, was nicht nur zur Ressourcenschonung beiträgt, sondern auch Bauzeit und Kosten erheblich reduziert. Die Anpassung an moderne Team Offices und Open Plan Offices erforderte lediglich minimale Eingriffe in die Kernstrukturen des Gebäudes, um flexible und attraktive Arbeitsflächen zu schaffen.
Ein weiteres zentrales Thema war die Implementierung von energetischen Optimierungen in Neubauprojekten. Jonathan Wieberneit unterstrich die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Anfang an in den Planungsprozess zu integrieren. Die zentrale Lage in Eschborn, mit ihrer hervorragenden Verkehrsanbindung und der Nähe zu Frankfurt, macht den Standort besonders attraktiv für solche Vorhaben. Die optimierte Infrastruktur trägt zur Etablierung der Region als gefragter Gewerbestandort bei.
Die Integration von Kühlsegmenten und modernen technischen Ausstattungen bei vergleichbarem Neubaustandard war ein weiterer Schwerpunkt. Mit diesen Maßnahmen wird ein hoher Grad an Nachhaltigkeit erreicht, der von zukunftsfähigen Immobilienentwicklern erwartet wird. Meyer wies darauf hin, dass der Druck seitens der Mieter, vor allem von großen Unternehmen, stark gestiegen ist, Gebäude anzubieten, die den Anforderungen zur CO2-Neutralität gerecht werden. Diese Entwicklung verdeutlicht die Dynamik der Branche, die in Richtung minimalen ökologischen Fußabdrucks strebt.
Ein innovatives Regenwassermanagement und die Nutzung Photovoltaik-Flächen tragen ebenfalls zur Nachhaltigkeit bei und fördern die Biodiversität im urbanen Raum. Wieberneit erklärte, dass aufgrund begrenzter Flächen eine effiziente Nutzung und Integration von Technikflächen von zentraler Bedeutung sind: „Oftmals werden notwendige Technikflächen einfach auf das Dach verlagert, um den begrenzten Platz optimal zu nutzen.“ Diese Vorgehensweise ist besonders relevant in städtischen Gebieten mit knappem verfügbarem Raum.
Die strategische Nutzung von bestehenden Versiegelungen für PV-Anlagen zeigt ebenfalls die kluge Anpassung an die Gegebenheiten urbaner Entwicklungsflächen. Holger Meyer kommentierte, dass zusätzliche PV-Anlagen auf Dächern oft die einzige praktikable Lösung zur Deckung des Energiebedarfs darstellen und so entscheidend zur Reduktion des CO2-Ausstoßes beitragen.
Das Webinar bot zudem Einblicke in innovative Vertragsstrategien und Herausforderungen bei der Berechnung von CO2-Bilanzen. Die Darstellung der „Creme Excel Tabelle“ als arbeitsintensives Tool verdeutlichte die Notwendigkeit, präzise Methoden zur Umweltanalyse in der Baubranche zu implementieren. Diese Diskussionen unterstrichen die Komplexität technischer und organisatorischer Aspekte, die für eine ganzheitliche Herangehensweise an die Nachhaltigkeit von Gebäuden erforderlich sind.
Insgesamt verdeutlichte die Veranstaltung „MERGENTHALER – stylisch, smart, green: „Blaupause“ für ressourcenschonende Büro Revitalisierung“, dass nachhaltige Bauprojekte sorgfältige Planung und interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern. Hierbei sind sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele zu berücksichtigen, um marktgerechte Gebäude zu realisieren, die den Anforderungen unserer Zeit entsprechen. Die vorgestellten Fallstudien und Diskussionsbeiträge lieferten wertvolle Impulse, um die Gebäudeentwicklung innovativ und ressourcenschonend voranzutreiben. Durch den intensiven Austausch zwischen den Experten wurden praxisrelevante Lösungsansätze präsentiert, die verdeutlichen, wie moderne Gebäude als nachhaltige, wirtschaftliche und attraktive Arbeitsräume realisiert werden können.
Panelisten
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