Space & Workplace
Frankfurts Skyline erleuchtet: besondere Beleuchtung der Four Towers
Dienstag, 11. Juni 2024 | Online Event
Tageslichtlenkung für den Zentralen Quartiersplatz
Eins, zwei, drei – FOUR: Die 4 Türme im Herzen Frankfurts - geplant vom Architekturbüro UN Studio - bilden einen neuen Quartiersplatz. Die Ausrichtung der Türme auf dem Grundstück, die Besonnung der Wohneinheiten, Gewährung von Blickachsen sind hierbei wichtige Planungsthemen. Die Fassadengestaltung der Türme spielt ebenso eine zentrale Rolle:
Durch die Optimierung der Reflexionsgrade der Gläser und die Optimierung der Oberflächen der opaken Fassadenelemente (Farbe, Reflexionseigenschaften) wird es möglich, das Tageslicht bis hinunter auf den zentralen Platz zu transportieren. Die Fassaden der Türme bringen bei bedecktem Himmel ausreichend Tageslicht auf den Platz - bei Sonne wird die Sonnenlichtqualität spürbar und bis in die Innenräume übertragen.
Durch die Tageslichtplanung gelingt es ein Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität und Nutzerakzeptanz zu gestalten. Die Aufwertung aller Nutzungsbereiche spielen für den Investor eine wesentliche Rolle.
Event-Zusammenfassung (KI)
Lichtplanung und urbane Transformation: Einblicke in die Veranstaltung "Frankfurts Skyline erleuchtet: besondere Beleuchtung der Four Towers"
Im Rahmen der Fachveranstaltung "Frankfurts Skyline erleuchtet: besondere Beleuchtung der Four Towers" widmeten sich Christoph Gapp, Lichtplanungsexperte bei Bartenbach, und Felix Münch von Groß & Partner den Herausforderungen und Potenzialen der Lichtplanung in modernen städtischen Projekten. Der Fokus lag dabei auf der Integration von Tageslicht in städtische Quartiere sowie auf innovativen Ansätzen zur Verbesserung der Lebensqualität in urbanen Umgebungen.
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Bedeutung physischer Lichtmodelle zur realitätsgetreuen Darstellung von Lichtverhältnissen in geplanten Gebäuden. Christoph Gapp erläuterte, dass diese Modelle es Kunden ermöglichen, die tatsächlichen Lichtverhältnisse zu erleben, im Gegensatz zu oft manipulierbaren computergenerierten Renderings. „Ein physisches Modell ermöglicht Entscheidungen, die auf realen Eindrücken beruhen“, unterstrich Gapp. Diese Praxis, kombiniert mit computergenerierten Daten, sorgt für eine anschauliche Präsentation und datenbasierte Genauigkeit, die für Bauherren von unschätzbarem Wert ist.
Felix Münch ergänzte die Diskussion mit Erfahrungen aus der Praxis, wobei er betonte, wie wichtig das Vertrauen der Kunden in die Qualität der Lichtplanung ist, insbesondere bei Projekten in urban verdichteten Gebieten wie New York. Dieses Vertrauen sei ausschlaggebend, um diffusen Lichtverhältnissen in städtischen Enklaven erfolgreich zu begegnen.
Der Vortrag thematisierte auch die entscheidende Rolle der Tageslichtnutzung in der nachhaltigen Stadtentwicklung. Tageslicht wird als kostenlos verfügbare Ressource optimiert, sowohl um energieeffiziente Raumlösungen zu schaffen als auch um eine hohe Lebensqualität sicherzustellen. Gapp betonte, dass die gezielte Nutzung von Tageslicht es ermöglicht, Räume effizient zu beleuchten, während Wärme außen vor bleibt: „Es ist nur die Frage: Wie kann ich Tageslicht sinnvoll nutzen, um das in den Raum reinzubringen und die Wärme draußen zu halten?“
Die Veranstaltung beleuchtete darüber hinaus wesentliche städtebauliche Entwicklungen in Frankfurt, insbesondere ein visionäres Leuchtturmprojekt, das als die größte innerstädtische Baustelle Europas gilt. Dieses Projekt unterstreicht die Bedeutung der Nutzungsdurchmischung in modernen urbanen Räumen und integriert bewusst Arbeits-, Wohn- und Erholungsflächen in einem multifunktionalen Quartier. Münch betonte, dass eine der zentralen Zielvorgaben des Projekts die Revitalisierung der Innenstadt durch eine heterogene Mischung aus Büro-, Wohn- und Freizeiträumen sei: „Städte der Zukunft müssen ein Zuhause für eine heterogene Stadtgesellschaft sein.“
Das Projekt umfasst innovative Maßnahmen wie das Aufbrechen versiegelter Flächen und die Optimierung von Stadtgrün, einschließlich des Konzepts "Stadtgrün in 3D". Ein integratives Regenwassermanagementsystem soll dabei helfen, das Mikroklima zu verbessern und das städtische Kanalsystem zu entlasten, was den nachhaltigen Charakter der Entwicklung unterstreicht.
Besondere Aufmerksamkeit erlangte auch die Implementierung von Frankfurts erster Food Hall durch den weltweit größten Caterer Kompass. Diese wird nicht nur kulinarische Vielfalt bieten, sondern auch als Synergieeffekt für zusätzliche Nutzungen im Quartier dienen. Ergänzende Angebote wie Gastronomie, Dienstleistungen und soziale Einrichtungen fördern die Urbanität und Vitalität des Areals weiter.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war die effiziente Nutzung von Tageslicht durch innovative Gestaltung von Fassaden und Oberflächen. Gapp präsentierte, wie Fassadenoberflächen als aktive Lichtlenker fungieren können, um einfallendes Licht gezielt zu reflektieren und in bestimmte Quartiersbereiche zu leiten. Diese Strategie, unterstützt durch die Anwendung von Simulationstools, ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen für eine optimierte Tageslichtnutzung in urbanen Räumen. „Die Veränderung von Materialoberflächen, wie der Wechsel von weißen zu reflektierenden Flächen, kann die Effizienz der Tageslichtnutzung ohne zusätzliche Baukosten erheblich steigern“, erläuterte Gapp anhand eines Projektbeispiels in Hamburg.
Abschließend widmete sich die Veranstaltung der innovativen Integration von Photovoltaik-Elementen in Verbindung mit herkömmlichen Verglasungen. Die Kombination dieser Technologien stellt eine vielversprechende Möglichkeit dar, um städtische Strukturen energieeffizient zu gestalten, obwohl weiterhin Optimierungspotenziale bestehen.
Insgesamt zeigte die Veranstaltung "Frankfurts Skyline erleuchtet: besondere Beleuchtung der Four Towers", wie wichtig eine durchdachte und innovative Lichtplanung sowie die Integration gemischter Nutzungen für die Gestaltung lebenswerter urbaner Räume ist. Diese Ansätze sind unverzichtbar für die nachhaltige Stadtplanung der Zukunft und verdeutlichen die Notwendigkeit eines engen Zusammenspiels zwischen Architektur, Ökologie und städtebaulichen Entwicklungen.
Panelisten
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