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Baubiologie – Was ist das und welche Bedeutung hat sie für QNG und EU-Taxonomie?
Dienstag, 5. Dezember 2023 | Online Event
Einführung in die Baubiologie
Durch die aktuelle Gesetzgebung und die Regulatorien in der Immobilien- und Finanzwirtschaft fallen immer häufiger Begriffe wie Global Warming Potential, Kreislaufwirtschaft, Schadstoffarmut, Ressourcenschonung und Klimawandelanpassung.
Die Baubiologie bietet hier einen ganzheitlichen Blick auf Gebäude und die Bauwirtschaft und bietet Lösungsansätze für umsetzbare Resilienz und Zukunftsfähigkeit unserer Gebäude – mit messbaren Indikatoren. Beleuchtet werden Werkzeuge für den Neubau und die Bestandserhaltung.
Event-Zusammenfassung (KI)
Innovationen und Herausforderungen in der Baubiologie: Einblicke aus einem Experten-Panel
Das Webinar "Baubiologie – Was ist das und welche Bedeutung hat sie für QNG und EU-Taxonomie?", organisiert vom Verband Deutscher Baubiologen (VDB e.V.), bot eine bedeutende Plattform für den Austausch zwischen führenden Fachleuten der Baubranche. Zu den zentralen Referenten der Veranstaltung gehörten Marlene Korff und Ilka Mutschelknaus, die ihre umfassenden Erkenntnisse und Ausblicke im Bereich der Baubiologie präsentierten. Die Diskussion drehte sich um die wichtigsten Entwicklungen und zukünftigen Herausforderungen, die sowohl die Forschung als auch die Praxis beeinflussen.
Ein entscheidender Fokus lag auf der Relevanz der Baubiologie für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Ilka Mutschelknaus betonte die signifikante Rolle, die die Auswahl und Kombination von Bau- und Dämmstoffen für die Qualität der Innenraumluft spielt. Diese Materialien stehen in direktem Zusammenhang mit der Gesundheit der Bewohner und unterliegen zunehmend den Anforderungen an Nachhaltigkeit. Mutschelknaus hob hervor: "Traditionelle Baumaterialien müssen durch innovative und umweltfreundliche Alternativen ergänzt werden, um den zukünftigen Ansprüchen gerecht zu werden."
Marlene Korff ging auf den aktuellen Forschungsstand ein und beleuchtete Querverbindungen der Baubiologie zur Mikrobiologie. Diese Verbindungen seien wesentlich, denn sie betreffen die materialwissenschaftlichen Eigenschaften von Bauprodukten. Insbesondere die Kenntnisse über biologische Abbauprozesse könnten entscheidende Impulse für umweltfreundliche Bauweisen liefern. "Die Integration solcher Erkenntnisse in den Bauprozess kann nicht nur Nachhaltigkeit fördern, sondern auch die Effizienz von Bauprozessen steigern", so Korff.
Ein zentrales Thema des Webinars war zudem die energieeffiziente Gestaltung von Gebäuden. Ilka Mutschelknaus hob hervor, dass nachhaltige Baukonzepte über die bloße Reduktion des Energieverbrauchs hinausgehen sollten. Sie plädierte für die Berücksichtigung der langfristigen Ressourcennutzung: "Unsere Entwürfe müssen adaptiv und resilient sein, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden." Solche Konzepte seien ausschlaggebend dafür, dass die gebaute Umwelt zukunftsfähig bleibt.
Die Diskussion im Panel machte klar, dass es mehr Interdisziplinarität in der Baubranche bedarf, um die komplexen Wechselwirkungen von Baumaterialien und Umweltfaktoren besser zu verstehen. Marlene Korff unterstrich die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Architekten, Ingenieuren und Wissenschaftlern, um innovative Lösungen zu entwickeln, die den hohen Standards der Baubiologie gerecht werden. "Interdisziplinäre Ansätze sind der Schlüssel zum Erfolg", betonte Korff.
Die Veranstaltung beleuchtete zudem die Bedeutung moderner Technologien. Ilka Mutschelknaus wies auf die Integration innovativer Methoden zur Gebäudediagnostik hin, insbesondere die Nutzung fortschrittlicher Scantechnologien. Diese Technologien ermöglichen eine effiziente Analyse von Gebäudestrukturen, was zu einer verbesserten Identifikation von Schadstoffen und Bauschäden führt. "Diese Entwicklung eröffnet neue Perspektiven für die baubiologische Forschung und Praxis", so Mutschelknaus.
Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt war die Einhaltung neuer Regulierungen und Standards. Marlene Korff machte deutlich, dass die Anpassung an internationale Standards, sowohl in Bezug auf die Materialauswahl als auch die Bauprozesse, unerlässlich für die Wettbewerbsfähigkeit sei. "Die Komplexität der aktuellen Anforderungen darf nicht unterschätzt werden", erklärte Korff, "doch sie bietet auch die Möglichkeit, innovative Ansätze voranzutreiben."
Abschließend wurde das Potenzial der Baubiologie für urbane Räume thematisiert. Ilka Mutschelknaus gab ihrer Überzeugung Ausdruck, dass die Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren, Umweltwissenschaftlern und Architekten die Qualität der gebauten Umwelt erheblich verbessern wird. "Interdisziplinäre Ansätze sind der Schlüssel zum Erfolg", bekräftigte sie.
Zusammengefasst lieferte das Webinar wertvolle Einblicke in die aktuellen Trends und Herausforderungen der Baubiologie. Die Diskussionen verdeutlichten die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Austauschs zwischen Wissenschaft und Praxis, um zukunftsfähige Baukonzepte zu entwickeln, die sowohl den Anforderungen des Marktes als auch den ökologischen Notwendigkeiten gerecht werden. Das Event hob nicht nur die bedeutenden Fortschritte in der Baubiologie hervor, sondern zeigte auch auf, wie wichtig es ist, Mensch und Umwelt in der gebauten Umwelt harmonisch in Einklang zu bringen.
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